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10.08.18 - Malberglauf

Jedes Jahr im August

Bereits zum 19. Mal findet er statt, der kurze, aber knackige Bergsprint auf die Malberghütte oberhalb von Hausen/Wied. Traditionell ist der Lauf seit meiner ersten Teilnahme ein fester Termin in meinem Jahreslaufkalender. Wie gewohnt startet der Lauf um 18.30 Uhr. Zeit genug, um nach der Arbeit in aller Ruhe zum Start zu fahren. Parkplätze gibt es unterhalb des Ziels an der Skihütte reichlich auf grüner Wiese.

Ich gehe die wenigen Meter hinauf zum Ziel und hole meine Startunterlagen, nehme das Kuchenbuffet in Augenschein und entschließe mich direkt zum Zufassen. Die Beute wird im Auto deponiert. Da hab ich doch gleich was für nach dem Zieleinlauf. Erfahrungsgemäß sind die Vorräte schnell vergriffen. Verlorene Energien wieder aufladen ist wichtig. Und wie geht das schöner als mit Kuchen?

Es sind wieder viele Läufer zum Malberglauf gekommen. Über 300 wollen  den 6 Km kurzen, aber anstrengenden Berglauf mitmachen. Ich schlendere gemütlich über Teile der Originalstrecke hinunter nach Hausen. Den vom Veranstalter angeboten Shuttlebus zum Start nutze ich wie immer nicht.

 

 
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Ich freue mich auf eine schöne Abwechslung im Trainingsalltag. Der Malberglauf ist für mich eine willkommene Auflockerung meines Bergtrainings für längere Läufe mit vielen Höhenmetern. 370 Hm erwarten uns heute wieder aufwärts, 100 Hm müssen abwärts bewältigt werden.

Im Tal laufen sich bereits viele Läufer warm. Auch M4Y-Kollege Karl-Heinz trabt und ich lichte ihn mitten im Ort bei einem letzten Geheimtraining ab. Ich selbst lasse es gemächlich angehen und trabe nur wenige Schritte. Ich will ja keine Bäume ausreißen und quatsche lieber mit Bekannten. Dazu gibt es reichlich Gelegenheit. Schließlich sind viele Wiederholungstäter da und man kennt sich.

Wolfgang Bernath, Vorsitzender des ausrichtenden Vereins VFL Waldbreitbach, kommt und gibt per Megafon letzte Informationen. Vereinfacht gesagt, es geht auf und ab. Mehr rauf, aber im Wechsel. Zwei Bussarde kreisen über uns. Da sind die Geier und lauern auf kaputte Läufer, witzelt ein Läufer. Ein anderer mit griechischem Trikot macht noch letzte Dehnübungen. Bruche mer nit, sagt der Kölner dazu.

 

Pünktlich

 

Dann fällt pünktlich der Startschuss und vorne geht die Post ab. Ist nix für mich. Ich will nur nicht von den Nordic Walkern überholt werden. Die dürfen eine Minute nach uns auf die Strecke.

Der erste Anstieg führt uns aus dem Ort heraus. Die Straße geht über in einen Wiesenweg, besser gesagt, einen ehemaligen Wiesenweg. Dieses Jahr ist er mit grobem Basaltschotter belegt. Die alte Variante gefiel mir besser. Am Waldrand ist es erst einmal vorbei mit der Steigerei. Auf den letzten Metern des harten Anstiegs tönt uns Musik entgegen. Die Bläsergruppe im Hegering III - Rengsdorf/Waldbreitbach  bläst uns mit ihren Waldhörnern förmlich nach oben.

Zum Lohn für unsere Plackerei dürfen wir links abbiegen und abwärts laufen. Das erste Aufwärtsstück wird übrigens auch beim Wiedtal Ultra Trail (WUT) gelaufen. Allerdings geht es bei den Bläsern dann geradeaus nach oben zur Malberghütte.

Ich lasse es das Abwärtsstück über 1,7 Km Länge so richtig krachen. Schade nur, dass hier über 100 der vorher hart erkämpften Höhenmeter wieder vernichtet werden. Aber es macht Spaß. Gut, dass ich zu Beginn so verhalten gelaufen bin. Jetzt hab ich den Rhythmus und bin im Lauf.

 

 
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Halbzeit

 

Doch rasch ist Schluss mit lustig und es geht scharf nach rechts den Berg hinauf. Auf dem Boden steht 2,9 Km, also fast die Hälfte ist schon vorbei. Ich quäle mich hinauf. Bei einem längeren Lauf würde ich hier gehen. Aber bei nur 6 Km gebe ich mir keine Blöße und bleibe im Laufschritt. Ist alles Training für den Arelauf am 25. August, sage ich mir und motiviere mich selbst. Wir laufen diese zweite Steigung parallel zum Bach Burghardsseifen. Na ja, man sieht noch etwas Feuchtigkeit im Bachbett. Aber Wasser ist Fehlanzeige. Liegt wohl an der allgemein beklagten Trockenheit.

Gottlob ist es heute mit knapp über 20 Grad nicht mehr so heiß wie die letzten Wochen mit deutlich über 30 Grad. Obwohl, hier im Wald ist es angenehm. Mitten im langen Aufstieg kommt ein Knick. Die Steigung wird stärker und ich falle in einen Gehschritt. Rechts um eine scharfe Kurve und für einen Moment dürfen wir etwas aufatmen. Es ist für ca. 100m etwas weniger ansteigend. Doch dann kommt nach dem Stollen Pluto ein nächster kurzer steiler Stich. Egal, rauf!

Wir werden an einer Wasserstelle belohnt. Hallo Klaus, schallt es mir entgegen. Ich greife mir einen Becher Wasser. Es geht noch einmal 400 m leicht abwärts,  ich lasse es laufen. Gleich kommt der finale Schlussanstieg.

 

Der Wurzeltrail

 

Mein Lieblingsstück steht an. Nach einer scharfen Linkskurve heißt es über meinen geliebten Wurzeltrail steigen. Einfach Klasse und Laufspaß pur. Könnte auch länger sein, das Stück sein. Ich genieße jeden Meter und jede einzeln markierte Wurzel. Toller Service des Veranstalters.

Das Laufen im schönen Naturpark Rhein-Westerwald über Wurzel und Steine ist ein Vergnügen. Die Strecke führt teilweise über den Westerwaldsteig, ein "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland". Das ist ein Wanderweg über 235 km in 16 Etappen zwischen Herborn (Hessen) und Bad Hönningen am Rhein. Ich bleibe aber heute lieber beim Bergsprint hinauf zur Malberghütte.

 

 
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Ich kann schon die Alphornbläser kurz vor der Malberghütte hören. Doch zunächst heißt es den Wurzeltrail verlassen und die wie immer gut gesicherte K 3 zu queren. Noch einige steile Meter durch den Wald hinauf und die Wiese unterhalb der Malberghütte liegt vor uns. Mit Blick auf die Hütte dürfen wir einige Meter die Wiese queren und Luft holen für den finalen Schlussspurt an den Alphornbläsern vorbei hinauf zur Hütte.

Wie immer werden wir von den Zuschauern frenetisch angefeuert. Ich gebe alles und laufe in bester Stimmung durch den Zielbogen. Der Sprint ist vorbei. Nach 39 Minuten ist mein Tempobergtraining für diese Woche abgehakt. Schade, hier wäre ich wie immer gerne noch länger gelaufen.

Nach einigen Bechern geht es mir schon wieder besser. Dass man bei diesen Sprints aber auch immer so außer Puste kommen muss!

Ich trabe hinunter zum Auto und ziehe mir trockene Wechselkleidung an. Auf die Duschmöglichkeit im Wiedtalbad in Hausen (gegen Vorzeigen der Startnummer kostenfrei) verzichte ich. Kuchen und Gegrilltes gehen vor. Kalorien marsch!  Ich rieche schon die Grillkoteletts und freue mich auf ein Bleifreies … Dient alles der Regeneration.

 

Fazit

 

Wie immer Klasse Bergsprint, schöne, abwechslungsreiche Strecke, perfekte Organisation durch das eingespielte Team um Josef Hoß und Wolfgang Bernath. Uneingeschränkt empfehlenswert!

Ein Muss für meinem Terminkalender auch 2019.

Wer mehr als die 6 Km des Malberglaufs möchte, dem sei übrigens der Wiedtal Ultra Trail (WUT) im Frühjahr empfohlen. Da gibt’s es 65 Km Landschaft pur!

 

Sieger
 

Frauen
Sabine Duck        29,10 Min.

Männer:
Christian Schreiner    22,57 Min.

 

 

Informationen: Malberglauf
Veranstalter-WebsiteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
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