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09.08.19 - Malberglauf

Verregneter Jubiläumslauf

Es ist Jubiläum bei einem meiner Lieblingsläufe und da darf ich natürlich nicht fehlen. Bereits zum 20. Male findet in Hausen an der Wied der kleine, aber feine Malberglauf statt. Zwar nur 6 Km lang oder besser kurz, aber dafür mit 370 Höhenmetern rauf und 100 runter gewürzt. Und wo sonst bei einem Lauf sind jede Wurzel und jeder Stein auf der Strecke als mögliche Stolperfallen farblich markiert?

Start ist um 18.30 Uhr. Wer es gemütlicher angehen lassen will, kann um 18.31 Uhr bei den Nordic Walkern mitmachen. Ich reise wieder von der Arbeit in Bonn in den benachbarten Westerwald an. Parkplätze gibt es auf einer Wiese kurz unterhalb des Gipfels des Malberg in Hülle und Fülle. Ich gehe hinauf zum Gipfel, um mir an der alten Skihütte (Malberghütte) die Startunterlagen zu holen.

Man kennt mich inzwischen, Hannelore hält bereits meine Startnummer und das Jubiläumsglas für mich bereit. Nun ist Zeit für mein traditionelles Kuchen-Sicherstellen. Die Auswahl ist wieder richtig gut und ich finde etwas Passendes für nach dem Lauf. Ab damit in die Tupperdose und ich kann mich beruhigt auf den Weg hinab zum Start machen.

Von der Startnummernausgabe und dem Ziel des Laufes an der Malberghütte fahren Shuttlebusse die Teilnehmer kostenlos zum Start hinab nach Hausen. Ich bevorzuge wieder ein lockeres Einlaufen hinunter durch den Wald. Auf gerader Strecke sind dies nur vier Km und die Läufer können sich so schon einmal mit einem Teil der Strecke vertraut machen. Ich gönne mir den Spaß zum Warmwerden die komplette Strecke abwärts zu laufen. Andersrum ist sie auch schön. Sogar noch weniger anstrengend ob der weniger positiven Höhenmeter.

 

 
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Dreifachjubiläum

 

Es gibt viele Voranmelder im Jubiläumsjahr. Der Lauf erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit. Ob das mit dem Finisherpräsent im Dreifach-Jubiläumsjahr 2019 zusammenhängt? Der ausrichtende VFL Waldbreitbach wird 50 Jahre alt, der Malberglauf findet zum 20. Male statt und der Staffelmarathon geht heuer am gewohnten Termin 3. Oktober in die 10. Austragung. Grund genug für ein schönes VFL-Jubiläumsglas. Das will ich natürlich auch haben für meine Gläsersammlung.

Es ist diesmal kein traditionell gutes Läuferwetter am Malberg. Kurz vor dem Start an der Wied in Hausen fängt es an zu regnen. Die Bürgermeisterin erklärt in ihrer kurzen Ansprache: Bei schönem Wetter kann jeder! Recht hat sie. Viele Läufer warten im Schutz von Bäumen und Sträuchern die letzten Minuten vor dem Start. Ich treffe  Hang An aus China. Der Lauf ist ja wirklich international hochklassig besetzt.

Ich treffe auch Eule, den Organisator des Arelaufs von den Selbstläufern Altenahr. Schade, dass ich deren Arelauf über 52 Km Ende August diesmal nicht mitmachen kann. Diesmal ist der Karwendellauf dran. Trotz des Regens herrscht gute Stimmung. Nicht nur ich freue mich auf einen schönen Lauf der Abwechslung in das tägliche Training bringt.

Pünktlich schickt uns die Bürgermeisterin mit dem Startschuss auf die Strecke. Vorne geht die Post ab. Die Spitze stürmt durch die Talsohle vorbei am Altenheim dem ersten Anstieg noch im Ort entgegen. Ruhig Blut denke ich mir. Ich will heute nur trainieren für den Karwendellauf und meinen Spaß haben. Obwohl, heute würde es sich lohnen, um die Spitze in der Altersklasse mit zu laufen, gibt es doch für alle drei Erstplatzierten wieder die begehrte Kuhglocke als Siegerpreis.

Schon beim Anstieg im Ort komme ich ins Schwitzen und Keuchen. Es geht mächtig nach oben. Ich falle wie alle um mich herum in den Gehschritt und kämpfe mich nach oben. Bald schon sind wir raus dem Ort und nach den letzten Häusern geht es über einen Feldweg durch Wiesen aufwärts zum Wald. Hier ist die Strecke identisch mit dem Wiedtal Ultra Trail (WUT).

 

 
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Blasmusik am Waldrand

 

Am Waldrand stehen oberhalb des Hausener Wasserbehälters wieder die Jagdhornbläser der Bläsergruppe Rengsdorf/Waldbreitbach - eine schöne musikalische Unterstützung. Kommt wie jedes Jahr gut an. Diesmal stehen sie regenbedingt unter einem Pavillon. Ich freue mich besonders auf diesen Punkt, denn jetzt geht es zur Abwechslung links rum durch den Wald abwärts. Und das gut 1,5 Km. Da heißt es Fahrt aufnehmen. Der geschundenen Muskulatur tut die wechselnde Belastung nach dem ersten Aufstieg gut.

Ich lasse es laufen und mache Tempo und überhole viele Läufer. Einer ruft mir nach: Hat der denn keine Klingel? Ich antworte kurz: Ich hab doch soeben gedonnert. Das Donnern kam aber nicht von mir, sondern von dem aufziehenden Gewitter. Der Regen lässt nicht nach.

Der nächste Aufstieg kommt nach der Abwärtsraserei unerbittlich. Aber schon ist die Hälfte der Strecke vorbei. Ich konzentriere mich aufs Steigen und laufe soweit ich kann aufwärts. Dann aber wechsele ich wieder ins Gehen und steige bergan. Dabei merke ich, dass ich diesmal gut zu Fuß bin am Berg und zügig vorankomme. Da zeigen wohl meine Hügelrunden im Nümbrechter Kurpark Wirkung.

In der Mitte des Aufstiegs wird es nochmals steiler und ich freue mich auf eine kurze Verschnaufpause, in der es wieder für wenige Meter abwärts geht. Erst einmal heißt es rechts abbiegen, vorbei am Stollen Pluto und noch einen kurzen steilen Stich hinauf. Auf dem Weg kommt uns strömendes Wasser entgegen. Die Strecke ist aber unverändert gut zu laufen.

 

 
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Wurzeltrail voraus

 

Belohnt werden wir für die Mühen des Aufstiegs mit einer Wasserstelle. Nach ca. 400 m steht ein scharfer Richtungswechsel nach links an. Da geht leider jede Fahrt verloren. Und nach der Spitzkehre geht es bergan, das Tempo ist weg. Aber dafür bin ich nun auf meinem Lieblingsstück, dem allseits in Läuferkreisen beliebten Wurzeltrail. Laufspaß pur! Einfach nur herrlich über Wurzeln aufwärts durch den Wald.

Wie immer ist der Wurzeltrail für mich zu kurz und es gilt die K 3 zu überqueren. Hier werden wir mit Kuhglocken angefeuert. Noch ein kleines Stück Wald mit einer giftigen Steigung knapp unterhalb der Malberghütte ist zu meistern. Letzte aufmunternde Sprüche auf knallgelben Schildern lassen die Läufer letzte Kraftreserven mobilisieren. Es folgt zur Erholung vor dem Schlussaufstieg eine Querung auf der Wiese und unter den begeisterten Anfeuerungen der Zuschauer an der Malberghütte geht es aufwärts dem Zielbogen entgegen. Puh, ist das anstrengend.

Im Ziel werden wir diesmal ob des Regens nicht mit einer herrlichen Panoramaaussicht über den vorderen Rheinischen Westerwald für die Mühen des Aufstiegs belohnt. Kann man sich übrigens auch einfacher über die Webcam der Malberg-Hütte ansehen. Aber dann würde man sich um das Laufvergnügen bringen.

Ich  greife nur rasch zwei Becher an Flüssigkeit und laufe zu meinem Auto. Es regnet nunmehr sehr stark und dazu donnert es ordentlich. Mir tun die Läufer leid, die noch auf der Strecke sind. Ich verzichte auf Zielverpflegung, ziehe trockene Kleidung im Schutz des Autos an und mache mich unverzüglich auf den Heimweg.

Schade, dass dieser schöne Lauf heute so zu Ende geht. Der Bergsprint war aber dennoch auch im Regen die Anreise wert. Es hat wieder Spaß gemacht.

Dank an die etwa 50 bis auf die Haut durchnässten Helfer für das heutige Laufvergnügen und ihr Standvermögen im Regen. Ich freue mich schon auf den nächsten Malberglauf 2020, zur Not auch wieder im Regen.


Fazit

 

Alles wie immer: Wunderschöner kurzer Berglauf, schöne, abwechslungsreiche Strecke, perfekte Organisation. Zur Nachahmung empfohlen.
Wer mehr will, dem sei der Wiedtal Ultra Trail (WUT) im Frühjahr empfohlen. Da gibt es 65 Km Landschaft des Westerwaldes pur!

 

Sieger

Frauen
Dioni Gorla        28,30 Min.

Männer:
Martin Müller        24,18 Min.

 

 

Informationen: Malberglauf
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