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25.08.18 - Matterhorn Ultraks

Große Runde am Matterhorn

Das Programm zum Matterhorn Ultraks sah sehr vielversprechend aus: Bereits am Freitag konnte man sich mit Gleichgesinnten auf Kurzdistanzen messen z.B. beim Vertical (Zermatt-Sunnegga) über 2.3 km und einer Höhendifferenz von 655 m (Start um 17:30 Uhr). Natürlich gab es auch zwei Kinderrennen, die Wolli Strecke für die ganz Kleinen über eine Länge von 900 m (Start um 16:15 Uhr) und die Super Wolli Strecke mit 2,6 Kilometern und natürlich einigen Höhenmetern (Start um 16:30 Uhr). Am Samstag starteten dann die Langdistanzen mit den Strecken Active über 19 km und 1150 hm (Start um 8:45 Uhr) , Mountain und Firmen-Staffellauf Mountain (bestehend aus drei Läufern) über 32 km und 2000 hm (Start um 8:45 Uhr) und die Königsdistanz Sky über 49 km und 3600 hm (Start um 7:00 Uhr), an die ich mich ranwagen wollte.

Am Freitag habe ich eine Wanderung vom Schwarzsee über Stafelalp – Zmutt unternommen, bei der ich mir die letzten Kilometer der Mountain Strecke mit orangefarbenen Bändeln markiert anschaute. Kurz vor Zermatt rannten die Kinder vom Super Wolli an mir vorbei, sie hatten ebenfalls einige Höhenmeter zu bewältigen und waren sehr ehrgeizig beim Bergablaufen. Im Zentrum von Zermatt angekommen, wollte ich meine Startnummer an der Ultraks Plaza im Zermatter Sportgelände Obere Matten abholen. Das lief alles problemlos. Neben der Startnummernausgabe fand ich auf den Oberen Matten auch Start und Ziel der einzelnen Rennen, ein großes Zelt mit Verpflegung für die Zuschauer und die Läufer. Gleich nebenan befand sich ein Zelt für die Gepäckaufbewahrung. Zum Duschen und zur Massage mussten die Läufer eine kurze Wegstrecke zur Triftbachhalle zurücklegen, alles gut markiert. An meiner Startnummer waren auch noch diverse Gutscheine angeheftet: Essensgutschein für nach dem Lauf, Cocktail-Gutschein für die Ultraks-Party im Vernissage Club, zwei Gutscheine für Ermäßigung bei den diversen Zermatter Bergbahnen.

 

 
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Der Start für die Sky-Strecke war dann am Samstag früh um 7 Uhr, es war noch dämmerig und wolkenverhangen. Die Wettervorhersage für Samstag war leider nicht so berauschend: kaum Sonne, kühle Temperaturen und etwas Regen am Nachmittag. Eigentlich wäre das das bestes Laufwetter, nur nicht in den Bergen, wo man auch das Panorama sehen will. Die Läufer begaben sich in ihre Startblöcke, die auf der Startnummer angegeben war, um eine reibungslosen Start zu garantieren. Gespannt warteten die Läufer auf den Startschuss, der dann auch pünktlich um 7 Uhr fiel. Ein Läuferwurm bewegte sich durch die leeren Straßen von Zermatt bis der Weg nach Sunnegga aufzusteigen begann. Zuerst auf einer asphaltierten Straße, später dann auf eine Schotterstraße ging es stetig bergauf. Nach etwa 5 km wechselte die Strecke auf einen zuerst flachen Bergpfad, den man ganz gut laufen konnte. Der letzte Kilometer nach Sunnegga (km 8/2260 m/VP1) hinauf war dann wieder sehr steil. Ich konnte den tiefen Abgrund am Bergpfad sehen.

 

 
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Nach der VP kam dann ein kurzes Bergabstück zum Erholen. Ich lief ganz entspannt bergab durch eine Ansammlung von typisch Walliser Holzhäusern, auf dem Ortsschild stand Eggen. Schon bald kam der nächste lange Anstieg auf den Gornergrat. In nur 6 Kilometer ging es über 1100 Höhenmeter stetig bergauf, was ich auch in meinen Beinen spürte. An einem Abzweig waren deutlich Schilder aufgestellt, die die Active- und die Mountain- von der Skystrecke trennten. Zwischen den Wolken blinzelte so allmählich die Sonne durch.  Sollte es etwa doch besseres Wetter geben als angekündigt? Blauer Himmel und die Bergstation Gornergrat war schon von weitem zu sehen. Sogar das Matterhorn, der am meisten fotografierte Berg der Welt, zeigte sich mit einer Wolkenhülle. Die Gelegenheit nutzte ich sofort und machte ein Spiegelfoto mit dem Matterhorn im Gornergratsee. Als ich dann oben auf dem Grat zur Bergstation der Gornergratbahn (km 16/3130 m/VP2) vorlief, hatte ich noch einen tollen Rundumblick auf den Grenz- und Gornergletscher und natürlich das schneebedeckten Gipfel des Monte Rosa-Massivs. Viele vor mir nutzten ebenfalls die Gelegenheit und machten Fotos von den vergletscherten Bergen! Dies war auch gleichzeitig der höchste Punkt der Sky-Strecke!

 

 
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Nach einem langen Bergauf kommt auch wieder eine Bergabstrecke über 6 Kilometer vorbei an Rotenboden, Riffelberg bis nach Riffelalp, wo ich sehr schnell über 900 Höhenmeter verlor und nicht nur das, ich war auch wieder in den Wolken und hatte fast Null Sicht. Auf unserer Strecke kreuzten wir immer wieder die Strecke des Zermatt Marathons, die auch an Riffelalp und Riffelberg vorbeiführt. Bei Riffelalp hatte ich nicht nur eine Verpflegungsstelle, sondern an diesem Punkt kamen auch die drei Strecken Sky, Mountain und Active wieder zusammen. Dementsprechend gab es viel Publikum im diesem Bereich.  Mit der Zahnradbahn konnten die Zuschauer ohne große Mühe nach Riffelalp kommen. In Riffelalp (km 22/2222 m/VP3/1. Zeitlimit 14:00) hatte ich nicht nur 22 km schon hinter mir, sondern auch schon 1750 von 3600 Höhenmetern insgesamt gesammelt, immerhin!

 

 
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Die Wegstrecke hinüber nach Furi fand ich persönlich sehr schön, mit einem kurzen Zickzackweg bergauf und einem langen flachen Zwischenstück an einem Steilhang ging es dann in engen Serpentinen bergab. Und plötzlich befand ich mich beim Gletschergarten auf der Hängebrücke über den Furggbach. In Furi (km 27/1880 m/VP4) gab es nur eine Wasser-Versorgungsstelle. Hier kommen einige Gondeln/Umlaufbahnen zusammenkommen, die die Touristen ganzjährig zum in Schwarzsee-Hotel und Matterhorn Glacier Paradise (auch kleines Matterhorn genannt) über Trockener Steg. Hier hatte ich bereits mehr als die Hälfte der Strecke geschafft! Nun ging es zum Schwarzsee hinauf.  Eigentlich ein ganz normaler Bergweg, aber wenn ich nach oben schaute, erschien es mir endlos.  Und dann die gebückten Läufer am Horizont. Irgendwie würde ich das nun auch noch schaffen. Vor dem Hotel war die Verpflegung Schwarzsee (km 29,5/2583 m/VP5/2. Zeitlimit 14:30) aufgebaut. Leider konnte ich nichts sehen, alles war in Wolken! Schade, denn von hier aus könnte ich das Matterhorn und seine Mächtigkeit bewundern. Aber gut, keine Sicht, dann geht´s halt im Laufschritt weiter!

Zwischen Riffelalp und Stafelalp waren deutlich mehr Läufer auf der Strecke, denn Sky und Mountain hatten über ungefähr 12 Kilometer dieselbe Wegführung. Danach trennten sich die Strecken wieder, die Mountain-Läufer wendeten sich in Richtung Zermatt an Zmutt vorbei. Die Sky-Läufer hatten noch zwei weitere Aufstiege vor sich, bevor sie nach Zermatt hinunterlaufen konnten.

Erst auf breiten Wegen bergab in Richtung Stafelalp (km 34/2199 m) lief ich wieder in den Nebel. Mit Pfeilen war deutlich angezeigt, wohin der Weg nun ging. Die Mountain-Läufer bogen in Richtung Zermatt an Zmutt vorbei ab.

 

 
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Gleich war deutlich weniger auf der Strecke los! Ich folgte den Markierungen an den Stauseen des Zmuttgletschers vorbei. Über kleine Holzbrücken und loses Gestein erreichte ich an einem imposanten Wasserfall einen weiteren Aufstieg in die tief hängenden Wolken hinein. Hier spürte ich auch mangels Sonnenschein die aufkommende Kälte. Schließlich kam leichter Regen auf, aber ich wartete noch, bevor ich meine Regenjacke überziehen wollte.

 

 
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In einem Wanderführer habe ich zuvor gelesen: „Höhenweg Höhbalmen – Aussichtsbalkon vis-à-vis der Matterhorn-Nordwand“.

Doch nichts davon war zu sehen, im Gegenteil. Ich konnte kaum noch meinen Vordermann/-frau ausmachen, so dicht war hier oben der Nebel. Nach gefühlt endlosen Kilometern (es waren nur ungefähr 3!) konnte ich im Nebel ein paar Schafe ausmachen, die dem ungemütlichen Wetter trotzten. Und dann stand ich unmittelbar vor einem Wegweiser mit der Aufschrift „Höhbalmen – 2665 m“. Jetzt wusste ich, warum ich doch etwas fröstelte…. Ab hier ging es endlich hinunter, das wusste ich noch vom Streckenplan, und zwar in Richtung Berghaus Trift. Kaum war ich wieder unterhalb der Wolken, konnte ich unten im Tal die Häuser von Zermatt ausmachen.  Aber ich sah auch, wie weit ich noch ins Tal laufen musste. Nach einem kurzen Gegenanstieg über ein kleines Bächlein kam ich dann zum Berghaus Trift (km 42/2337 m/VP6), wo ich mich das letzte Mal vorm Ziel stärken konnte.

Ein weiterer kurzer Anstieg auf der gegenüberliegenden Talseite brachte mich erneut auf etwa 2500 m. Durch rostige Lawinenverbauungen hindurch ging es nun endlich in engen Serpentinen nach Zermatt hinunter. Wo auf dem Streckenplan viele enge Höhenlinien (sehr steiles Gelände) zu finden sind und ein Zickzackweg ins Tal hinunterführt, da war es bestimmt nicht entspannt bergab zu laufen. Meine Oberschenkel meldeten sich nun ziemlich heftig! Ein kleiner Vorteil hatte dies allerdings auch: Ich verlor sehr schnell an Höhenmetern. Kurz vor Zermatt konnte ich dann wieder in einen Laufschritt wechseln, da der Weg deutlich flacher abfiel. Kaum hatte ich die ersten Häuser Zermatts erreicht, gab es auch wieder applaudierende Zuschauer an der Wegstrecke, die mich förmlich ins Ziel trugen. Ich habe das Ziel nach 10 Stunden 16 Minuten erreicht und wurde 6. Frau in meiner Altersklasse.

 

 
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Die drei ersten männlichen Läufer waren nur wenige Minuten auseinander. Sieger wurde der aus Zermatt stammende Martin Anthamatten in 5:00:25 Stunden, gefolgt von Marc Casal Mir aus Andorra nur knapp 2 Minuten langsamer (5:01:55 Stunden). Dritter bei den Männern wurde der Spanier Genis Zapater Barguès in 05:02:23 Stunden, knapp 30 Sekunden langsamer.

Bei den Frauen hatten drei Spanierinnen die Nase vorn. Virginia Perez Mesonero siegte in 05:56:07 Stunden, sie war damit nur knapp eine Stunde langsamer als ihr männlicher Konkurrent. Laia Andreu Trias wurde zweite in 06:01:16 Stunden, gefolgt von Mujika Mayi in 06:22:04 Stunden.


Fazit:

Ich werde auf jeden Fall wiederkommen und vielleicht bei besserem Wetter die Schönheit der Matterhorn Ultraks Sky-Strecke genießen. Es war insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Die VPs waren in einem guten Abstand zu finden, die Helfer an den VPS waren sehr freundlich, sie kamen sogar mit Wasser und Cola auf die Läufer zu. Die Streckenmarkierung war super und vor allem auch schlechtwettertauglich. Die Streckenführung fand ich super, auch wenn ich am Lauftag nicht so viel gesehen habe, so kenne ich doch vieles von früheren Aufenthalten in Zermatt. Es war ein guter Mix aus laufbaren Trails und steilen Anstiegen, so dass es immer wieder eine Erholung möglich war. Einzig der Aufenthalt (Übernachtung, Bergbahnen, Essen gehen) in Zermatt ist noch etwas teurer als sonst wo in der Schweiz! Auf jeden Fall lohnt es sich wieder zu kommen, allein des Bergpanoramas wegen.

 

Informationen: Matterhorn Ultraks
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