trailrunning.de

Am Meerhardt vorbei

Mein Lieblingspunkt der Strecke wird passiert. Es ist der Meerhardtturm. Der Textilfabrikant Karl Siebel hatte die Idee zu seinem Bau. Vollendet wurde der Turm auf der Höhe des Meerhardt in 291m Höhe 1908 vom Gemeinnützigen Verein Dieringhausen und Umgebung. 2003 wurde der Turm restauriert. Vom Turm hat man einen schönen Blick über das Oberbergische, was mich jetzt jedoch nicht interessiert. Es geht über die Anhöhe über ein kurzes Trailstück, das allerhöchste Aufmerksamkeit erfordert.

Aber der Veranstalter hat wirklich an alles gedacht. Sogar ein Wolf steht im Wald und warnt die Läufer: „Vorsicht Wurzel!“. Danke Wolf!

Wieder auf dem Forstweg geht‘s hinunter. Ein Trail nimmt uns weiter abwärts auf. Es heißt  weiterhin aufpassen. Der nächste Pfad führt auf das erste Stück des Forstweges vom Hinweg. Am Start vorbei geht es in die zweite kurze Runde. 7 Km sind geschafft, 3 Km liegen noch vor uns.

Es wird „gefährlich“

Der Forstweg wird zu einem schmalen Weg, der führt uns wieder aufwärts. Schnee hat es hier parallel zum Gleis der Regionalbahn Marienheide-Köln keinen. Der kommt aber wieder. Kurze Stiche führen aufwärts, tut verdammt weh. Man merkt, es geht dem Ende entgegen. Eine heikle Passage steht an. Ein schmaler Trail zurück zu einem Forstweg ist voll Schnee und Matsch. Eine schöne Rutschpartie! Gut, dass wir von freundlichen Helfern zusätzlich zu den Hinweisschildern „Gefährliche Passage“ auch verbal vor eben jener gefährlichen Passage gewarnt werden.

Endlich ist der letzte Aufstieg geschafft! Es geht den letzten Kilometer stramm abwärts. Auch der Wolf hat seinen Platz unterhalb des Meerhardtturms verlassen und macht Schluss für heute. Der warme Tee im Ziel lockt und ich komme  mitten im Feld und in meiner Altersklasse nach einem tollen Lauf durchs schöne, verschneite Oberbergische zufrieden ins Ziel.

So ein „Sprint“ zwischen all den langen Läufen ist doch immer wieder schön und eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag. Ich sehe nur glückliche Gesichter, glückliche Läufer und glückliche Veranstalter. Der Lauf hat aber auch was und wird sich sicher noch weiter positiv entwickeln.

Ich bin jedenfalls nächstes Jahr am ersten Samstag im Februar wieder dabei.

Kaffee und Kuchen in der Turnhalle

Die Duschen sind in einer ca. 1 Km entfernten Turnhalle am Schulzentrum „Auf der Ente“. Mit dem Auto bin ich Ruck Zuck da und freue mich über eine warme Dusche. Und dann erst aufs Kuchenbuffet. Ich liebe diese Veranstaltungen mit selbstgemachtem Kuchen, und gar nur für nur einen Euro. Da nehme ich doch gleich mehrere Stücke. Kohlenhydrate nachführen, das ist wichtig!

Und während wir auf die Siegerehrung warten, flimmern über Beamer an der Wand Fotos und Videos von all den Fotografen an der Strecke. So lässt sich der Lauf bei leckerem Kuchen und Getränken in Ruhe ausklingen.

Kaum glauben mag ich die Zeit des Siegers. Jörg Heiner hat den schwierigen Kurs mit all seinen Höhenmetern, Schnee, Schlamm, Matsch und Trailpassagen in neuer Streckenrekordzeit von 38,05 Min. geschafft. Wahnsinn. Ist der geflogen? Das wäre flach ja schon eine Hammerzeit. Respekt Jörg.

Zurück in Engelskirchen wummert schon die Karnevalsmusik aus dem Festzelt. Jetzt kann der zweite Teil der Überschrift folgen. Schließlich ist Karneval im Rheinland! Un do simme all e bissje bekloppt!

 

Fazit

Toller Crosslauf, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Strecke, perfekte Organisation, sowohl für leistungsorientierte als auch spaßorientierte Läufer absolut zu empfehlen

Sieger:
Frauen
1. Anne Gerlach  Team Sauerland  46,42 Min.
2. Birgit Lennartz  LLG St. Augustin 49,25 Min.
3. Rebeccca Fondermann SSF Bonn Thriathlon 50,51 Min.

Männer:
1. Jörg Heiner   Team Sauerland  38,05 Min. = neuer Streckenrekord
2. Richard Glatz  LG Gummersbach 39,26 Min.
3. Michael Hilger  LG Gummersbach 40,19 Min.