Nein, „Primiero“ hat nichts mit „dem ersten“ oder mit „Premiere“ zu tun. Das Valle del Primiero oder Primör, wie es früher auf Deutsch genannt wurde, ist ein Tal in den Dolomiten. Hier findet in diesem Jahr zum vierten Mal der Primiero Dolomiti Marathon statt.
Startnummernabholung und Zielbereich liegen in der Ortschaft Fiera di Primiero (deutsch veraltet „Markt Primör“), einst flächenmäßig kleinste Gemeinde Italiens und seit dem 1.1.2016 Teil der Gemeinde Primiero San Martino di Castrozza im Trentino, zu der auch die Nachbargemeinden Siror, Tonadico und Transacqua gehören. Der nur knapp 500 Einwohner zählende Ort ist der Verwaltungs- und Handelssitz des gesamten Tales. Er liegt in 745 m Höhe an der Mündung des Torrente Canali in den Fluss Cismon – nach dem das Valle del Primiero auch Valle del Cismon genannt wird – am Fuß des Berges Bédolé und der Palagruppe.
Das einst zum Lehen der Familie Welsperg gehörende Tal von Primör vermachte Margarete von Tirol anno 1363 dem Habsburger Herzog Rudolf IV. Aufgrund ihrer Kupfer-, Eisen- und Silberminen erlebte die Gegend einen raschen Aufschwung. In dem von neu hinzugezogenen Bergknappen erbauten Dorf Fiera wurde – daher der Name - der Markt für die gewonnen Erze abgehalten. An den historischen Bergbau erinnert heute noch der Palazzo delle Miniere, Sitz des kaiserlichen Bergrichters, der die Aufsicht über die Minen der Gegend hatte. Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit ist die Pfarrkirche Santa Maria Assunta, die als eines der schönsten gotischen Gotteshäuser des Trentino gilt. Seit Ende des 1. Weltkriegs gehört das Valle del Primiero zu Italien. Trotz der österreichischen Vergangenheit der Gegend kommt man mit Deutsch hier nicht weit. Die Verständigung läuft auf Italienisch und gegebenenfalls Englisch ab.
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die Flughäfen von Treviso und Venedig nicht weit entfernt sind und ersterer besonders aus Frankfurt für ganz wenig Geld zu erreichen wäre. Alle Anfahrtsmöglichkeiten nach Primiero sind auf der Internetseite des Marathons aufgeführt.
Während im Winter der Skizirkus rund um die Hochburg San Martino di Castrozza das Einkommen vieler Hotelbetriebe auch in den Nachbarorten sichert, setzt man im Sommer auf Wanderurlauber, kulturelle Veranstaltungen und eben seit 2016 auf den Marathon als Besuchermagnet. In diesem Jahr sind wir mit von der Partie.
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Wir steigen im Hotel Isolabella ab, das mit geschmackvoll eingerichteten Zimmern, Wellnessbereich und ausgezeichnetem Essen bei uns punkten kann, und begeben uns zügig auf Besichtigungstour in die Fußgängerzone, wo im Zielbereich gerade der hölzerne Torbogen aufgestellt wird. Die Fahnen mit der Aufschrift „Welcome“, welche die Straßen säumen, gelten nicht einfach irgendwelchen Sommerfrischlern, sondern ebenfalls uns Läufern, wie sich bei genauerem Hinsehen herausstellt. Auch etliche Geschäfte haben sich mit ihrer Schaufensterdekoration auf das Marathonereignis eingestellt.
Im nahe gelegenen Centro Sportivo dei Fossi holen wir unsere Unterlagen samt Starterbeutel ab. Letzterer ist gut gefüllt mit Nudeln, Käse, getrocknetem Obst, verschiedenen Säften, Riegeln und Energydrinks. Zusätzlich gibt es Gutscheine für die Nudelparty nach dem Lauf, eine Tageskarte für den Bus sowie ein Veranstaltungsshirt, wählbar in den Farben Rot, Blau, Hellgrün und Weiß. Nach einem mehrgängigen Abendessen und einem Drink am Hauptplatz mit Lauffreund Herbert aus Frankfurt geht es nicht allzu spät ins Bett. Ich versuche mir noch die Strecke auf dem Panoramabild des Handzettels einzuprägen.
Am Samstagmorgen wird das Frühstück für die Sportler unter den Hotelgästen um eine Stunde vorgezogen. Anschließend geht es zur Bushaltestelle. Einer der vielen Busse fährt gerade ab und wir springen in den nächsten. Doch halt, die Insassen sehen gar nicht wie Marathonis aus! Eine Nachfrage beim Fahrer ergibt, dass wir hier in einem Linienbus gelandet sind, den wir zwar mit unserer Tageskarte auch benutzen können, der aber nach San Martino fährt und nicht zum Start.
Also schnell umsteigen in einen Transferbus, der auch bald abfährt. Nach wenigen Kehren kommen wir unterhalb der Burg Pietra vorbei. Ehemals Sitz der gräflichen Familie Welsperg, ist sie nun verlassen und seit dem Abrutschen eines Gebäudeteils im Jahr 1865 nur noch Ruine.
Der Aufstieg über eine lange Stahlleiter lohnt sich für Kraxler wegen der schönen Aussicht über das Tal. Für uns geht es noch am Lago Welsperg vorbei, bevor uns der Bus nach nur vier Kilometern und 350 Höhenmetern an der Villa Welsperg absetzt. Das herrschaftliche Gebäude, errichtet 1853, dient inzwischen als Besucherzentrum des Parco Naturale Paneveggio Pale di San Martino, das Interessenten vor allem die Wasserwelt der Berge näher bringen will. Hier kann man heute auch noch die Startunterlagen bekommen. Den Startersack samt Shirt gibt es dann nach dem Lauf.
Türkisfarben fast wie in der Karibik ist das Wasser des aufgestauten Torrente Canali. Dahinter ein Umkleidezelt und der LKW für die Startersäcke. Natürlich werden auch andere Taschen in den Zielbereich mitgenommen. Wir vertreiben uns die Zeit bei einem Schwätzchen mit Herbert. Richtig international geht es heute nicht zu. Dafür sieht man viele Laufshirts von italienischen Marathons. Und wie immer freue ich mich darüber, dass ich schon an vielen davon teilgenommen habe.
Pünktlich um 8:45 Uhr geht es los. Der Startbogen liegt irgendwie hinter uns, aber zwischen zwei hölzernen Primiero-Dolomiti-Markierungen samt Zeitnahme drücke ich den Startknopf meiner Uhr. Über uns ein Hubschrauber.
Zur Einstimmung geht es sanft bergauf über eine frisch geteerte Bergstraße. Da kann man gut überholen und sich in die Läuferschar einordnen. Nach zwanzig Minuten erreichen wir auf einer kleinen Ebene einige Hotels, deren Gäste uns anfeuern.
Die ersten 16 Kilometer laufen wir am Rande der Pala di San Martino-Dolomiten entlang. Immer wieder bieten sich beeindruckende Ausblicke auf die schroffen Kalkgesteinsfelsen. Dort finden Kletterer viele Herausforderungen.
Richtung Tal der Blick auf Primiero. Zwei Damen haben sich aufgrund der hohen Temperaturen schon der Shirts entledigt und die Aufmerksamkeit der männlichen Zuschauer auf sich gezogen. Der Hubschrauber steht am Wegrand. Die Besatzung versucht sich hier an einer kleinen Drohne. „Groß und Klein“ rufe ich ihnen zu. Die Herren haben aber gerade nur aufmunternde Worte für zwei Läuferinnen übrig.
Entlang der gesamten Laufstrecke haben die Veranstalter Schilder aufgestellt, mit denen auf markante Orte und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung hingewiesen wird. Bei km 6.5 ist die Teerstraße zu Ende, direkt vor einer sehr nobel aussehenden Hütte mit Videoüberwachung und golffähigem Rasen. Natürlich finde ich nicht heraus, welchem Großindustriellen oder auch Politiker dieses schmucke Refugium gehört.
Weiter über einen Forstweg, der bald in einen Wanderweg übergeht. Richtig abwechslungsreich. Dann die ersten Querungen von Geröllrinnen. Da zögere ich ein wenig, was andere Teilnehmer für Überholmanöver ausnutzen.
Umgestürzte Bäume säumen die Laufstrecke. Im Oktober 2018 hat ein Sturm in den Dolomiten für erhebliche Verwüstungen gesorgt. Bei Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/Stunde wurden in den italienischen Alpen 14 Millionen Bäume entwurzelt. Überall haben wir auf unserer Anreise Forstarbeiten gesehen. Der Kahlschlag ist erschreckend. Auf eine Bemerkung von mir antwortet Melanie auf Deutsch. Sie ist Südtirolerin und weist darauf hin, dass vor fast genau 10 Jahren, am 26.6.2009, Teile der Dolomiten in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden.
Schon nach zwei Kilometern ist die Traileinlage wieder vorbei. An der Verpflegungsstelle Ronzi heißt es auftanken. Die VPs gibt es alle vier Kilometer. Wasser, Iso, später Cola, Bananen, Rosinen, Keksen sind im Angebot. Es wird darauf geachtet, dass man die Becher vor Ort austrinkt und in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter wirft.
Am Wegrand geben Holzschilder die noch zu laufenden Kilometer an. Außerdem sorgen unzählige rote Fähnchen des Primiero Dolomiti Marathons für die notwendige Orientierung. Ich schätze, so alle 50 Meter steckt eines. Auch wenn Wanderer und der eine oder andere Läufer gerne mal ein Fähnchen mitgehen lassen, kann man sich kaum verirren. Zumal an allen Abzweigungen Absperrgitter oder -bänder und meist auch Streckenposten den rechten Weg weisen.
Weiter bergauf. Wir kommen so auf 1.600 Meter Meereshöhe, bevor sich bei km 14,3 der Blick auf San Martino di Castrozza öffnet. Die Aussicht auf die Gipfel des Pala di San Martino ist immer noch schön. Sie reichen bis knapp an die 3.000-Meter-Marke, weiter vorne sogar darüber.
Am Sonntag werden wir mit der Bergbahn auf die Hochebene fahren, leider genau zum Beginn eines schweren, aber kurzen Berggewitters. Oben am Passo Bettega verläuft die Grenze zur venezianischen Provinz Belluno. Ein „vertical race“ zur Bergstation gibt es im September. Von der Seilbahn aus sieht der Weg sehr spektakulär aus.
Aber noch sind wir in der gleißenden Sonne unterwegs. Einer der Cowboys aus Treviso trägt rote Hörnchen am Kopf und versucht die Aufmerksamkeit einer echten Kuh auf der Weide am Wegesrand zu wecken. Was die von der seltsamen Erscheinung hält, lässt sich schwer ermitteln. Das italienische Wort „cornuto“ hat zumindest nicht den besten Klang, bezeichnet es doch jemanden, dem von der Gattin „Hörner aufgesetzt“ wurden.
San Martino di Castrozza ist ein Bergdorf wie aus dem Bilderbuch. Im 19. Jahrhundert von den Pionieren des Alpinismus entdeckt, galt es schon früh vor allem bei Edelleuten als beliebtes Ferienziel. Die prächtige Bergkulisse diente vielen Künstlern als Inspirationsquelle. Auch die 1924 veröffentlichte Novelle „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler, in der eine Wiener Anwaltstochter versuchen soll, einem reichen Geschäftsmann ein Darlehen zur Rettung ihrer vom Bankrott bedrohten Familie zu entlocken, ist hier angesiedelt.
Eine Verpflegungsstelle wartet direkt in der Fußgängerzone. Die Straße auf den Rolle-Pass, eine wichtige Verkehrsverbindung, wird durch uns blockiert. Keine Ahnung, wie die Automobilisten um uns herum geleitet werden. Um 10:30 Uhr, also lange bevor Judith und ich hier vorbeikommen, sind 800 Teilnehmer des 26- km-Laufs und der ebenso langen Wanderung (ohne Zeitnahme und Gesundheitsnachweis) hier gestartet.
22 Grad vermeldet eine Temperaturanzeige. Dabei kann es sich eigentlich nur um die Wassertemperatur des Gebirgsbachs handeln. In der Sonne ist es viel heißer. Wir freuen uns über den Applaus der vielen Sommerfrischler. Bei km 17 laufen wir quasi auf der anderen Talseite im Wald zurück Richtung Primiero. Über die Strada Forestale Crel geht es stetig bergan. Da dürfte es immer genug Platz zum Überholen für die 26-km-Läufer und die schnellen Marathonis gegeben haben.
Und dann stehen hier auch Polizisten, die der Fernsehserie „Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel“ mit Terence Hill entsprungen sein können. Inzwischen gibt es 64 Folgen von „Un passo dal cielo“ und mich beeindruckt, wie cool die Ordnungshüter aussehen. Interessanterweise haben einige auch Schusswaffen dabei. Im Radio hatten wir gehört, dass die Südtiroler Landesregierung jetzt die Jagd auf Wölfe wieder zulassen will. Aber zuvor muss man mit der italienischen Staatsregierung verhandeln, da Wölfe in Italien geschützte Tiere sind. Wobei die Wölfe hier den Wanderern und uns aus dem Weg gehen dürften.
Sah der Verlauf der Höhenlinien auf dem Infoblatt recht eben aus, zeigt sich nun seit sieben Kilometern, dass auch kleine Anstiege auf den Karten in der Realität die Oberschenkel ziemlich strapazieren. Die Forststraße geht in einen Wanderpfad über, der steil bergauf durch ein Meer von Farnen führt. Immer wieder genießen wir Blicke auf die Gipfel gegenüber. Bei km 23 wartet wieder einmal ein Team der Bergrettung auf uns. Der Läufer vor uns erkundigt sich nach dem weiteren Verlauf: Nur noch ein paar leichte Anstiege, dann immer nur bergab, meint der Helfer.
Eher unspektakulär erreichen wir dann auch den höchsten Punkt des Kurses bei 1.686 Metern. Über die Forcella Calaita zweigen wir in ein seitliches Hochtal ab und kurz danach öffnet sich der Blick auf einen wunderschönen Bergsee, den Lago di Calaita. Das Rifugio Miralago am anderen Ende ist auch mit dem Pkw zu erreichen. Aber zuvor sind auf einer mulattiera noch einige 26-km-Wanderer zu überholen. So eine mulattiera, zu Deutsch Saumpfad, hat es in sich. Fein säuberlich sind hier Steinplatten verlegt, auf denen früher Güter mithilfe von Lasttieren transportiert wurden. Zum schnellen Laufen ist dieser Untergrund nicht so gut geeignet. Kräftezehrend geht es dahin.
Beim Rifugio ist dann die Zeitnahme. Ein blau gekleideter Läufer lässt Judith hinter sich – noch. Nicht nur eine Verpflegungsstelle wartet auf uns, sondern auch ein Posten des Roten Kreuzes. Unglaublich, was hier für ein Aufwand in puncto Sicherheit getrieben wird.
Es folgt ein Wanderweg vom Feinsten, sogar die anspruchsvolle Judith ist begeistert. Trotz Wurzeln und Steinen, Auf und Ab ist er meist gut laufbar und an einigen Passagen so was von butterweich, dass jeder Orthopäde seine Freude daran hätte.
Und dann kommt die angekündigte „rampa“. Stetig nach oben aber zügig geht es voran. Das „Comitato Iniziative Turistiche e Culturali“ aus Mezzano verpflegt uns. Super auch die ausgehängten Streckenpläne samt Info, wie weit es bis zum nächsten VP ist.
Und wieder ein schöner Wanderweg. Normalerweise wären wir jetzt irgendwann in das Dörfchen Gobbera an der Passstraße nach Mezzano gekommen. Leider verhindern hier noch die umgestürzten Bäume das Weiterkommen, sodass wir weiter oben unser Glück suchen. Noch acht Kilometer. Der VP hält nun auch trientiner Grana-Padano-Käse zur Verköstigung bereit. Zeitmessung. Wir überholen ein Läuferpärchen, das uns auf dem Wanderweg bergab ziemlich alt aussehen ließ. Unsere Spezialität ist halt eher das Bergauflaufen.
Heiß ist es heute schon sehr. Mein neues M4Y-Shirt mit der schönen Bergkette auf der Rückseite ist pitschnass. Ebenso auch alles andere an mir, samt Kamera. Auf der nächsten Hügelkette steht eine malerisches Kapelle. Judith und ich schreiten zügig nach oben und sammeln dabei einige Läufer ein. Eine große Einheit der Feuerwehr nimmt von mir keine Notiz. Erst als gleich darauf Judith und drei Kurzstrecklerinnen vorbei kommen, geht die Anfeuerung los. Frau müsste man sein.
Weit unten im breiten Tal sieht man ein Dorf. Wir sind nun anscheinend wieder im Haupttal und laufen direkt auf das Ziel zu. Noch sechs Kilometer. „Ultima salita“ - letzter Anstieg - verkündet ein Plakat. Die ersten Almen sind erreicht und über eine Wiese geht es bergab. „Discesa pericolosa“ , ein gefährlicher Abhang, erwartet uns nach der nächsten Kurve. Was aber eher als Hinweis für die ganz schnellen Läufer taugen dürfte.
Judith und ich jagen dahin. Die angekündigte Teerstraße, die uns auf den Originalweg zurückbringt, ist erreicht. Hier rasen wir hinunter. Noch schnell zwei Cola - die Bananen liegen schon zu lange in der Hitze - und dann weiter. Hatte ich bei Kilometer 27 noch überlegt, dass wir wohl über sieben Stunden benötigen, nähern uns nun einem sub-6-Ergebnis.
Noch bleibt Zeit, vom Suezkanal zu berichten: Ein Bewohner von Markt Primör, Luigi Negrelli von Moldelbe, baute in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur Eisenbahnen, sondern war der Planer des Suezkanals, dessen Fertigstellung er aber nicht mehr erlebte. Seine Schwester Giuseppina verfolgte da ganz andere Aktivitäten. Aber man muss ja nicht alles verraten. Vielleicht wird das Geheimnis nächstes Jahr im Bericht gelüftet.
Endlich verstehe ich: Der Talgrund steigt an und das Dorf, das wir von oben sahen, war Meazzo. Primiero liegt quasi vor uns und es geht nun eher leicht bergab dahin. Idyllische Almen liegen an unserem Forstweg, eine Eselsfamilie steht auf der Weide. Die Mutter möchte wohl kuscheln, das Fohlen aber seine Ruhe haben. Nett, aber wir müssen weiter. Letzter Kilometer mit Blick auf die Kirche. Eine Frau läutet eine große Kuhglocke. Die letzten Meter geht es durch die Fußgängerzone und unter dem hölzernen Zielbogen hindurch: 5:59:59 wird angezeigt. Perfekt, wenigstens für uns. Im vorletzten Achtel des Feldes kommen wir ins Ziel. Stadtkinder eben.
Judith hat sich durch das Überholen des Läuferpärchens auf Platz zwei der AK vorgeschoben und geht mit einem schönen Holzpokal nach Hause - und einem Freistart für nächstes Jahr. Ich sonne mich in ihrem Erfolg und fülle die AK50 halt nach hinten auf. Unsere Hotelchefin hat mit 4:45 Stunden schon ein ganz anderes Tempo hingelegt.
Jetzt zum Duschen und dann zum großen Pasta-Menü in der Sporthalle bei noch tropischen Temperaturen..
Dieser Bergmarathon ist eine Wucht: Eine abwechslungsreiche Kombinationen aller möglichen Wege, perfekt für Trailanfänger, da nicht zu schwierig. Für Fortgeschrittene sind sehr schnelle Zeiten möglich. Es gibt viele Verpflegungspunkte und beste Streckenabsicherung und -markierung.
Das Ganze in einer wunderbar gepflegten Umgebung im Trentino. Da lohnt sich auch für Läufer/innen aus Deutschland die relativ weite Anreise, eventuell kombiniert mit einem etwas längeren Aufenthalt.
Marathon Siegerinnen
1 BANI BARBARA ITA 3:22:01
2 RIGONI SILVIA ITA 3:59:08
3 MORETTO CHIARA ITA 4:07:09
Marathon Sieger
1 RUGA FABIO ITA 3:01:35
2 PAYN THOMAS GBR 3:07:41
3 SIMION GIANCARLO ITA 3:12:04
Finisher
Marathon 359
26 km 601
26 km Walk 186
Family Trail 6,5 km