Der Lauf geht in die Endphase. Aber ein absoluter Höhepunkt wartet noch auf uns. Es ist die Halde Grühlingstraße. Sieht bizarr aus mit ihren vielen ausgeprägten Erosionsrinnen. Auch hier kommen uns bei den 100m Aufstieg Läufer im Abstieg entgegen. Und es windet. Oben bläst uns eine steife Brise um die Ohren. Rasch für ein Foto die m4y-Mütze festhalten und ab nach unten.
Es geht um die Halde herum. Der Wald schluckt uns wieder und bietet teilweise schöne matschige Passagen. So richtig nach meinem Geschmack. Ich bedaure es mittlerweile nicht auf dem 58er unterwegs zu sein. Denn als 30er bin ich bald im Ziel.
Ein Schild weist uns darauf hin: 5 Km to go. Gut, ich will die 5 Km ins Ziel laufen und nicht gehen und sehe dem Veranstalter das Englisch nach. 5 Km zu laufen hätte vielleicht auch nicht auf das Schild gepasst. Es ist übrigens das erste Km-Schild des Laufes.
Vor dem 4 Km to go-Schild laufen wir wenige Meter an einer Straße, unterqueren die Eisenbahn und kommen in einen Wald, in dem es wohl Elfen gibt, schenkt man einem Pappschild Glauben.
An einem weiteren kleinen See sind es nur noch 3 Km to go und auf schmalen Pfaden geht es rasch dem Ziel entgegen. Einer fliegt an mir vorbei. Es ist der spätere Sieger der 58er. Martin Schedler wird den Lauf in unglaublichen 4.37 Std. gewinnen. Mit mehr als 33 Minuten Vorsprung!
Noch einmal heißt es über eine Autobahnbrücke zu laufen, ein Metalltor zu öffnen und auf schmalen Pfaden zu laufen. Noch 1 Km to go zeigt an, dass das Ende nahe ist. Leider. Ich wäre auf diesem wunderschönen Trail gerne noch weiter gelaufen. O.k., ein anderes Mal.
Für heute wars das leider. Einmal noch um die Schulanlage herum und von oben herein ins Ziel auf dem Schulhof. Die Zeituhr zeigt die Zeit für die 58er an, ist der Sieger des 58er Trails doch schon lange vor mir durchs Ziel gelaufen.
Ich bin zufrieden. Nach etwas weniger als vier Stunden ist der heutige Trailspaß für mich vorüber. Ein herrlicher Trail mit Spaß und Abwechslung liegt hinter mir, die Zielverpflegung mit Getränken, Pasta und Kuchen vor mir.
Ein freundlicher Helfer kniet vor mir nieder und nimmt mir den Zeitmesschip vom Schuh. Ich erhalte meine Medaille und ein erstes Getränk. Na, dann gehe ich doch erst einmal meine Wechselkleidung holen und nix wie ab in Dusche. Dort fällt dann angesichts der suboptimalen Wassertemperaturen der Spruch: "Sind wir Hartfüßler oder Weicheier"?
Klar, wir sind Hartfüßler, aber ich bin erst ein 30er Hartfüßler. Ein 58er muss ich erst noch werden. Und so verabrede ich mich mit Ursel und Heike für in zwei Jahren zum 58er. Soviel Spaß muss sein.
Herrlicher Trail mit besonderem (Bergbau)Flair. Es muss nicht immer das Hochgebirge sein. Gut organisiert, uneingeschränkt zu empfehlen. Angesichts der verschiedenen Streckenangebote ist für jedem was dabei.
Sieger
30 Km
Frauen
1. Carina Weidler 2.47,15 Std.
2. Juliane Raubuch 2.56,05 Std.
3. Claudia Klein 3.20,40 Std.
Männer
1. Timo Schmidt 2.29,11 Std.
2. Benjamin Bertrand 2.35,08 Std.
3. Hendrik Auf'mkolk 2.38,26 Std.
58 Km
Frauen
1. Iris Stern 5.54,35 Std.
2. Anja Karau 6.01,25 Std.
3. Judith Scheifler 6.36,57 Std.
Männer
1. Martin Schedler 4.37,31 Std.
2. Paul Petrie 5.10,50 Std.
3. Philipp Sahm 5.11,13 Std.