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28.07.13 - Schlickeralmlauf

Auf weltmeisterlicher Strecke

Das Stubaital liegt zwischen Innsbruck und dem Brenner. Die majestätischen Berge am Ende des Tals markieren auch die Grenze zwischen Tirol und Südtirol. Wintersportlern ist das Stubaital  wegen seines großen Gletscherskigebiets bekannt, auf dem bis vor einigen Jahren ein ganzjähriger Betrieb möglich war. Wegen der Klimaerwärmung hat die Skisaison jetzt eine kleine Pause im Sommer. Aber dann kann man im Stubaital wunderbar wandern. Bekannt ist der Höhenweg, über den man in mehreren Tagen das Tal umrunden kann.

Die erste Ortschaft am Beginn des Stubai ist Schönberg, das sicher vielen durch die Mautstelle der Brennerautobahn bekannt ist. Danach kommen die Ortschaften Telfes, Fulpmes und der größte Tourismusort Neustift mit der zweitgrößten Dorfkirche Österreichs. Weiter im leicht ansteigenden Tal gelangt man dann zu den Bahnen des Gletscherskigebiets. Der Tourismusverband Stubai  fördert natürlich auch Sommersportarten, beispielsweise mit dem Programm Walk & Run, in dem mehrere Lauf- und Berglaufstrecken ausgewiesen und ausgeschildert sind. Außerdem gibt’s noch alle Arten von Drachen- und Gleitschirmfliegen, Yoga auf dem Berg, einen Gesundheitssee und vieles mehr.

Und dann eben noch den Schlickeralmlauf, einen anspruchsvollen Wettbewerb auf der Berglauf-WM-Strecke von 1990 und 1996.

Hier sind immer die Top-Bergläufer mit dabei. So nimmt der siebenmalige Schlickeralm-Sieger Jonathan Wyatt, der  in Italien lebende Neuseeländer, auch dieses Jahr wieder teil. Bei den Damen sei Anna Pichrtová aus der Tschechischen Republik erwähnt, die bis 2009 fünf Siege errungen hat. Der Veranstalter Andreas Stern fördert aber auch die Teilnahme von Hobbyläufern, sodass Judith und ich uns nicht fehl am Platz vorkommen.

Am Vortag finden in der Gemeinde Telfes, dem Startort, ein Kinderlauf und am Nachmittag ein Benefizlauf statt, bei dem eine 600-Meter-Runde innerhalb von 20 Minuten möglichst oft zurückgelegt werden soll. Pro Runde stiftet der Sponsor „Zipfer Bier“ 3 Euro für den Sozialsprengel Stubai und den Vinzenzverein Telfes.

Legendär soll auch die samstägliche Nudelparty auf der Freilichtbühne von Telfes sein, die wir leider verpassen, da wir die nötigen Informationen auf der Internetseite des Veranstalters nicht gefunden haben. Ich hätte mich wirklich gefreut, Gregor Schlierenzauer aus der Nachbargemeinde Fulpmes, den vielfachen Skisprungweltmeister und zweimaligen Gewinner der Vierschanzentournee, mal persönlich zu erleben. Er soll sich auch mit Lauftraining im Stubaital fit halten.

Am Sonntag um 10 Uhr ist der Start für den Lauf angesetzt. Nachmeldungen sind möglich. Der Starterbeutel enthält eine hübsche Laufmütze, eine Packung Nudeln und ein Radaugerät für die Begleiter. Die Kleiderbeutel (rote und graue Müllbeutel) werden in zwei geländetaugliche Wagen verladen. Es gibt zwei Wettbewerbe: den kurzen Lauf über 7,5 km und 650 Höhenmeter zur Schlickeralm und den langen Lauf über 11,5 km und 1100 Höhenmeter, der nach der Schlickeralm noch auf das Kreuzjoch führt.

 
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Unter allen Startern fallen die einheitlichen Trikots der run2gether-Mannschaft auf. Hier handelt es sich um ein Projekt, das kenianische Läuferinnen und Läufer unterstützt. Es organisiert Laufcamps in Kärnten und Kenia. Kenianische Läufer nehmen mit österreichischen Läufern an Wettkämpfen teil und zahlen einen Teil ihrer Preisgelder an das Hilfsprojekt.

Viele Begleiter haben sich inzwischen verabschiedet und machen sich in Wanderschuhen auf den Weg, um die Läuferinnen und Läufer an der Strecke anzufeuern.

Nach dem pünktlichen Startschuss folgt eine einen Kilometer lange Dorfrunde zum Warmwerden, wenn man das bei dieser Affenhitze so sagen kann. Für mich auch wieder schön, weil wir an den Gleisen der Bergstraßenbahn nach Innsbruck entlanglaufen. Mit den schicken roten Wagen kommt man in einer Stunde bis ins Zentrum der Olympiastadt. Danach beginnt mit dem Telfeser Wiesenweg schon der Anstieg. Sehr viele Zuschauer feuern uns hier an. Es ist  Hochsaison im Stubaital, das von vielen Holländern, Belgiern, Franzosen, Engländern und Italienern besucht wird. Entsprechend international ist auch das Teilnehmerfeld.

Ab Kilometer zwei laufen wir einen Kilometer etwas flacher über einen handfesten Waldtrail. Hier heißt es höllisch auf die nassen rutschigen Wurzeln aufpassen. Am Abend zuvor gab es ein kräftiges Gewitter. Bei uns im hinteren Laufgrüppchen hält man sich mit waghalsigen Überholmanövern zurück. Für mich der Kilometer, der die meiste Konzentration erfordert.

 
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Bei Kilometer drei sind wir am Zusammenfluss zweier Bergbäche, den wir über ein neues Brückchen überqueren. Jetzt geht es entlang des Schlickerbachs steil bergauf. Kurzfristig auf einem Forstweg und später auf Wanderwegen. Hier überholen wir (gehend) die zehnjährige “Lokalmatadorin“ Maria, die in ihrer Altersklasse beim „kurzen Lauf“ Erste wird – drei Minuten nach uns.

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Informationen: Schlickeralmlauf
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