Den 30. Sparkassen Alb Marathon gibt es vom 24. Oktober bis 15. November als virtuellen Lauf mit elektronischer Zeitmessung auf der markierten Originalstrecke.
Wie sich der Lauf auf der Schwäbischen Alb "in echt" anfühlt, kann man in vielen Laufberichten auf Marathon4you und Trailrunning.de nachlesen. Als Rückblick haben wir Bernies Laufbericht aus dem Jahr 2009 ausgewählt:
Unsere morgendliche Anreise erfolgt noch bei zeitweise dichtem Nebel, aber vom Wetterbericht ist der Durchzug eines Zwischenhochs angekündigt. In Schwäbisch Gmünd um 8 Uhr in der Früh kann man schon leise Ansätze davon erahnen, langsam beginnen sich die Nebelschwaden zu lichten. Von 1805 bis 1934 hieß die Stadt amtlich Gmünd, im örtlichen Sprachgebrauch ist das weiterhin eine gängige Bezeichnung. In der Innenstadt, in der Nähe der Startnummernausgabe suchen wir uns einen Parkplatz, allerdings ist das nur einen Kurzparkzone, sodass wir später noch einmal umparken müssen. Jan muss noch nachmelden und Hans und ich wollen auch erstmal unsere Startnummer in Händen halten, darum erledigen wir das lieber gleich.
Zentraler Treffpunkt für den Alb Marathon ist im Prediger am Johannisplatz und ein paar Meter davor erfolgt auch der Start und die Zielankunft. Unter diesem etwas seltsamen Namen verbirgt sich ein ehemaliges Dominikanerkloster, das heute als Kulturzentrum genutzt wird. Zudem befinden sich darin auch eine Galerie und ein Museum. Große Werbeplakate und –fahnen weisen derzeit auf eine Ausstellung mit 140 Lithographien und Zeichnungen von Théodore Géricault, Eugène Delacroix und Honoré Daumier aus dem 19. Jahrhundert hin. Neben dem Laufen kann ich mich auch für Kunst begeistern, das wäre durchaus auch was für mich. Leider beginnt die Werkschau erst am 6. November, daher kann ich sie nach dem Rennen – sofern ich da noch Lust hätte – nicht im Tagesprogramm unterbringen.
Im Eingangsbereich des Prediger ist eine kleine Marathonmesse und Tafeln mit Streckeninformationen untergebracht. Im ersten Stock befinden sich die Anmelde- und Nachmeldeschalter, wo auch reger Betrieb herrscht, aber lange muss keiner warten. Wer noch Lust auf ein zweites oder evtl. sogar auf sein erstes Frühstück hat, der ist hier auch richtig. Die Pokale für die Siegerehrungen sind vor der Bühne auch schon aufgebaut. Alle 50 km-Läufer haben in ihrem Starttüterl auch einen Gutschein für ein Shirt in bester Qualität, das im Erdgeschoß abgeholt werden kann. Die Zeitmessung erfolgt mit dem bibchip, der in die Startnummer integriert ist. Die großen orangen Ohren zur Zeiterfassung haben sich schon bei vielen Veranstaltungen durchgesetzt.
Das kurzfristige Innenstadtparken bringt uns jetzt aber leider doch noch in einen kleinen Zeitzwang. Die Parkplätze um das 850 m entfernte Sportzentrum, wo nach dem Lauf auch die Duschmöglichkeiten geboten sind, sind alle belegt. Das war taktisch schlecht gemacht, jetzt müssen wir uns noch auf Parkplatzsuche begeben. 15 Minuten vor dem Start treffen wir wieder im Prediger ein um unser Gepäck abzugeben. Alles in Allem stehen wir dann zwei Minuten vor dem Startschuss bereit. Zum Umschauen und Fotografieren bleibt jetzt leider für mich keine Zeit mehr. Die Schwaben sind pünktlich, daher geht’s um 10 Uhr los. Auf schwäbisch müsste ich jetzt sagen: „I frei mi scho a diesa scheena Okdobrsamschdag hir in da äldeschde Schdauferschdadd Gmünd z soi und mir jetza d Schtreck über d Kaiserbergle anzschaua“
Neben dem 50-er bietet die Veranstaltung noch einen Stafettenlauf für Hobby- und Betriebsmannschaften, den Rechberglauf über 25 km, einen 10-er und für die Walker & Nordic Walker 30 km. Als Besonderheit beinhaltet der Alb Marathon auch heuer wieder das Showdown des Europacups der Ultramarathons. Fünf der größten Ultramarathons Europas umfasst die Wertung. Die besten drei Teilnahmen in einem Kalenderjahr werden gewertet. Dabei werden die relativen Zeitdifferenzen auf die Siegerzeit mit einem streckenspezifischen Gewichtungsfaktor gewertet. Zu den Rennen gehören noch die 50 km von Mnisek pod Brdy (Tschechische Republik), der Rennsteiglauf mit 72,7 km, die Bieler Lauftage mit 100 km und die 75 km von Celje (Slowenien). Hans hat auch daran teilgenommen, aber leider spielten seine Hax’n nicht mit, so konnte er am Rennsteig und in Biel nur Teilziele erreichen, die nicht in die Wertung aufgenommen wurden.
Die ersten Kilometer führen uns in einem „S“ durch die Stadt und etwas weiter am Ufer der Rems entlang hinaus. Nach vier Kilometern bekommen wir im Wald einen ersten kleinen Vorgeschmack, 35 hm geht’s rauf, aber auch gleich wieder runter. Hier treffe ich auf den Hansjürgen Jablonski, im Schottenrock gekleidet läuft er hier öfters mit, verfeinert hat er sein Outfit heuer aber noch mit einer großen Fahne mit schottischen Ornamenten. „Da hast du dir aber was vorgenommen“ spreche ich ihn an. „Ja, das geht aber nur über 25 km“ meint er. Wellig geht’s weiter durch den Wald des Beutentals bis zur ersten Getränkestation mit warmen Tee und Wasser. Ab km 7 wird es schon etwas beschwerlicher, ein erster längerer Anstieg ist jetzt bis nach Wäschenbeuren (km 10) zu bewältigen. Es ist nicht so sonderlich steil, dass man nicht bequem laufen könnte, aber es geht kontinuierlich nach oben.
Von unterhalb laufen wir auf Schloss Wäscherburg zu. Die ersten 180 hm sind hier bewältigt. Das Ortswappen von Wäschenbeuren leitet sich von einer Legende ab, demnach soll Kaiser Barbarossa hier gerastet und sich in eine Wäscherin verliebt haben. Daraufhin hat er ihr die Burg geschenkt. Zum ältesten, original erhaltenen Teil des Wäscherschlosses zählt die trapezförmige Umfassungsmauer aus dem 13. Jahrhundert. Bis 2008 diente es als Museum, in dem Musikinstrumente sowie Einrichtungsgegenstände und Arbeitsgeräte aus den vergangenen Jahrhunderten gezeigt wurden, ist aber derzeit geschlossen. In Wäschenbeuren fallen mir noch besonders die wunderschönen alten Fachwerkhäuser auf.
Das Wäscherschloss steht in Blickbeziehung zu unserem ersten Kaiserberg, dem Hohenstaufen. Am Ende der Ortschaft steht unsere erste Bergankunft – noch in sicherer Entfernung – vor uns. 7 km sind es für uns noch bis auf seinen Gipfel. Mittlerweile sind die Wolken abgezogen und nur mehr ein paar dünne vereinzelte Schleierwolken zu sehen. Die Kaiserberge empfangen uns mit Kaiserwetter. Die nächsten vier Kilometer bieten uns eine kleine Erholungspause ohne nennenswerte Steigungen, zwischendrin liegt auch die erste größere Verpflegungsstation. Über kleine schmale Teerstraßen führt uns der Weg zum ersten deftigen Aufstieg. Am Fuße des Hohenstaufen ist es für die meisten Läufer vorbei mit dem Laufschritt, es geht einfach zu steil nach oben. Knapp unter dem 17-er Schild kommen uns einige vor uns liegende Läufer auf dem schmalen Bergpfad entgegen. Zwei - dreihundert Meter weiter oben ist für alle eine Wendepunktmarke zu umqueren. Aber Vorsicht, unten an der Abzweigung oder hier oben abzukürzen ist nicht möglich, der Zählmeister sitzt nämlich hier und schreibt jeden auf.
Jan und ich verlängern sogar unsere Wegstrecke etwas, indem wir unter der Absperrung durch klettern und bis an den Rand des Abhangs hinaus gehen. Der Weg hat sich gelohnt, wir bekommen einen herrlichen Überblick über die Schwäbische Alb geboten. Was auch nicht zu verachten ist, auf dem Gipfel sind fast 18 km und 450 hm überwunden. Hilft aber alles nix, wir müssen uns von dem tollen Panorama lösen und weiter geht’s den Berg runter. Ich kann gar nicht so schnell schauen, wie sich Jan davon macht. Bergablaufen ist sein Element, im Nu hab ich ihn aus den Augen verloren. 150 hm verlieren wir auf dem nächsten Kilometer, im Schuss bergab überhole ich Klaus Neumann, dem die Steilheit wohlvernehmlich nicht ganz so behagt.
Ein kurzes Stück geht es auf einem Fuß- und Radweg unterhalb der Autostraße entlang, aber schon mit Blick auf den Hohenrechberg. Bei km 20 km ist eine große Verpflegungsstelle aufgebaut, hier gibt es erstmals auch Schleim im Angebot. Ich probier mal einen Becher …oh nee, der haut mich nicht vom Hocker, am Rennsteig genehmige ich mir fast an jeder Stationen einen, aber sorry, der hier kann mich nicht überzeugen, der ist mir zu wässrig. Da wäre mal ein Lehrgang in Thüringen angebracht.
Bis zur Ortschaft Rechberg sind es vier Kilometer, wellig und überwiegend wieder ansteigend. Meine Beine fühlen sich jetzt bereits nicht mehr so toll an, trotzdem kann ich im Ort wieder auf Jan aufschließen. Er fühlt sich heute aber auch nicht gut, die ganze Woche über hat er etwas gekränkelt, darum machen wir jetzt gemeinsam etwas langsamer. Eine Teerstraße führt zum Gipfel des Hohenrechberg. Das 24-er Schild steht kurz nach der Kehre im Ort, die Zielankunft des Rechberglaufs über 25 km ist am Gipfel, somit steht uns ein Kilometer steilster Gangart bevor, wofür wir von den Guggamusiker der Waldstetter Lachabatscher musikalisch lautstark angeschupft werden. Von Weitem ist schon die Burgruine zu erkennen, ihre mächtigen Mauern und Türme sind noch fast großteils erhalten und in einem guten Zustand und auch zu besichtigen. Urkundlich erwähnt wurde die Burg erstmals im Jahre 1322.
Eine Kehre vor der Burg führt uns entgegengesetzt in Blickrichtung Gipfel. Oben steht die barocke Wallfahrtskirche St. Maria, die früher Wallfahrtsstätte der Grafen von Rechberg war und bis heute Pfarrkirche der Gemeinde und beliebtes Ziel von Wallfahrten ist. Flankiert wird der Weg hinauf mit den 14 Station des Kreuzweges Jesu. Für mich ist es heute auch ein Kreuz, es fällt mir doch schon ziemlich schwer meine Beine anzuheben. Beim Zieldurchlauf des Rechberglaufes hätten Jan und ich nichts dagegen wenn jetzt Schluss wäre, aber natürlich geht das nicht. Erstmal aber gibt es eine Stärkung auf dem Vorplatz von St. Maria. Vor dem heutigen Kirchenbau standen hier schon zwei weitere der Maria geweihte Kapellen. Der erste Bau war eine Holzkapelle deren Entstehungsalter unbekannt ist. Die heutige Form wurde 1686 – 88 errichtet.
An der Außenseite der Kirche verabschiedet uns eine Marienstatue zum rasanten Abstieg durch den Wald nach Rechberg. Steil und gefährlich, auf schmalen und rutschigen Pfaden führt die Strecke wieder runter vom Plateau. Viele Finisher des Rechberglaufes, die auch diesen Weg bevorzugen, machen zudem die Sache zu einem riskanten Unternehmen, da heißt es auf der Hut sein. Jan ist scheinbar wieder alles egal, seine Müdigkeit ist vergessen, er breitet die Flügel aus und fliegt ab, ich muss ihn jedes Mal bewundern wie er das anstellt. Im Nu ist er ein paar hundert Meter vor mir. Gerade mal 300 Meter gönnt man uns im Flachen, schon beginnt der Anstieg zum dritten Berg im Bunde.
Nach zwei Kilometern übers Land mit moderaten Anstiegen auf gepflegten Teerstraßen haben wir den Fuß des Stuifen erreicht. Von oben kommen mir die Läufer entgegen, die die Schleife über den Gipfel schon hinter sich haben. Nach einem kurzen Stück Begegnung führt meine Strecke links ab in den Wald hinein, auf ihre Spuren. Wahrscheinlich in Anlehnung an den Bieler Hoh Tschi Minh Pfad, wurde der folgende Aufstieg auf dem Single Trail durchs Gehölz auch so getauft. Auf dem Schild steht Km 28,6/30, da kann ich mir jetzt wohl ausmalen dass der Pfad 1,4 km lang ist, ob er aber genau am höchsten Punkt endet weiß ich deswegen noch lange nicht.
Ich kenne den Bieler und den Vietnamesischen Namensvetter nicht, aber der hier hat es wirklich in sich. Rustikal über Wurzeln und Blätter führt der Weg steil nach oben. Obwohl mein Akku hier wirklich fast leer ist kann ich noch ein paar einzelne am Berg überholen. Für den knappen Kilometer ab Schild bis zum Gipfel benötige ich 12 Minuten und bin dort eigentlich restlos bedient. Aber ein phantastischer Überblick über das Schwäbische Monument Valley entschädigt mich dann doch für die viele Mühe.
----------------------------------------------------------------------------
Wie Monumente ragen die Silhouetten des Hohenrechberg und Hohenstaufen mit ihren markanten Kegelformen in den Himmel. Gar nicht mal von so weit hergeholt ist daher mein Vergleich mit wohl einer der berühmtesten, aus unzähligen Western und nicht zuletzt aus der Zigarettenwerbung bekannten Traumlandschaft. Wie auch der Stuifen und noch einige mehr in der Alb gehören sie zur Kategorie der Zeugenberge. Diese entstehen durch fortschreitende Erosion, bei der sich Flüsse und Bäche immer weiter in höher liegende Gesteinsschichten einschneiden. Wenn sich die Wasserläufe weiter oben wieder vereinigen, beginnt die Isolierung des Berges. Bei der Stufenzersetzung kann sich eine ganze Zeugenberg-Landschaft ausbilden wie in unserem Fall und auch das Monument Valley in Arizona/Utah in den USA zählt dazu.
Noch mehr Übereinstimmung bekomme ich, wenn ich mir alte Aquarelle von Pieter Francis Peters aus dem Jahr 1855 und Louis Mayer von 1836 ansehe. Die Schwäbische Alp und seine Kaiserberge sind noch deutlich karger und daher noch ausdrucksvoller dargestellt. Der Vergleich mit den „Buttes“ im Wilden Westen fällt mir da sehr leicht. Der Stuifen wurde im Übrigen erst 1850 bewaldet, vorher war er nur von einer Heide bedeckt. Die Aufforstung wurde aus Gründen des Hochwasserschutzes vorgenommen. Schaut euch die Kunstwerke an, ich hab sie der Galerie beigefügt.
Der Kontrolleur am Gipfel des mit 757 m höchsten der drei Kaiserberge hat mich notiert, also geht’s auch weiter. Wie bei den beiden vorhergehenden auch, ist der Abstieg wieder unangenehm steil, aber wenigstens schiebt’s mich von hinten an, so dass die Beine wieder in Bewegung kommen. Auf die dritte Begegnungsstrecke heute treffe ich etwa ab km 31. Auf dem geteerten Tannweilerweg kommen mir die jetzt 5 Kilometer vor mir liegenden entgegen. Anfangs ist die Straße noch leicht abschüssig, aber nach nur wenigen hundert Metern ist die Herrlichkeit zu Ende und die Straße wieder ansteigend. Bei km 33 begegnet mir Olaf, der auch einen m4y-Bericht beisteuert. Ein kurzer Small Talk ist immer drin.
Kurz danach geht’s wieder von der komfortablen Teerstraße rechts runter auf eine Schleife durch den Wald, beginnend mit einem weiteren knackigen Anstieg. Hinter mir höre ich den Erwin Bittel seinen Begleitern erklären: „Jetzt hamma no an halben, dann san die Berge gschafft“. Sein Lederhut ist in Läuferkreisen wohl so bekannt, wie der vom Crocodile Dundee. Natürlich ist er auch mehrfacher Wiederholungstäter beim Alb Marathon und weiß wovon er spricht. Oben auf dem „halben“ Berg kommen mir zum vierten Mal Läufer entgegen, das ist dann wohl so was, wie eine Begegnungsstrecke auf der Begegnungsstrecke. Jan kann ich entgegen kommend schnell abklatschen, bis zum Wendepunkt ist es nicht mehr weit und bald danach kommt auch eine Getränkestation. In dieser und der davor hab ich mir jedes Mal ein Gel reingequetscht, mal schaun ob das bei mir wieder für etwas Belebung sorgen kann.
Erst noch den „halben“ runter und dann auf der Teerstraße zurück führt der Weg abwärts bis zum Beginn der Begegnungsstrecke wo ca. 37 km hinter uns liegen. Nach einem weiteren kleinen Anstieg geht’s jetzt aber doch für ca. zwei Kilometer bergab. Steil, aber nicht allzu dramatisch und noch im verträglichen Bereich. Meine Gels zeigen Wirkung und es läuft doch wieder deutlich besser. Kurz vor Waldstetten ruft mir eine Läuferin nach: „Ja, hast du denn heute gar keinen Hasen dabei“. Ich bin natürlich sehr erfreut und das lob ich mir, sie muss nämlich m4y-Besucherin sein und meinen letzten Laufbericht gelesen haben.
Am Ortsanfang ist die nächste große Versorgungsstation aufgebaut. Über Wasser, Tee, Iso, Cola, Bananen, leckere Energieriegel bis zu verschiedenen Kuchenstücken und sogar Salzbrezeln ist alles im Angebot. Da greife ich natürlich herzhaft zu. Schleim gab es glaube ich auch, aber den habe ich lieber übersehen. Am Ortsende gilt es für uns aber wirklich die letzte Steigung für heute zu erklimmen. Deren Ende hält dann sozusagen zur Belohnung die Marathonmarkierung für uns parat. Jetzt sind es nur mehr lächerliche knapp 8 Kilometer auf der Ultradistanz bis ins Ziel. Kann man sich doch einreden, oder?
Neben der Autostraße auf einem Radweg laufen wir bis Straßdorf. Dort links ab, auf einer stillgelegten Bahntrasse führt der Weg immer leicht abfallend, aber spürbar nach Schwäbisch Gmünd hinunter. Die letzten eineinhalb Kilometer führen durch die Stadt ins langersehnte Ziel. Allzu viel ist jetzt nicht mehr los, kein Wunder der Sieger Jürgen Wiesner ist schon vor über 2 ½ Stunden durch gelaufen. Zum 10. Mal steht er damit beim Alb Marathon als Erster auf dem Stockerl. Der Sprecher begrüßt mich aber recht herzlich als den Marathon4you-Läufer Deutschland. Ja, aber wir m4y-Autoren sind doch mittlerweile schon weltweit unterwegs und vor Ort. 10 Minuten vor mir war Jan im Ziel, aber viel besser hat es Hans gemacht. Mit einer tollen 4:24 ist er als Gesamt 59. angekommen. Nach einer Halbe Erdinger und einer heißen Dusche sieht die Welt auch bei mir schon gleich wieder viel rosiger aus.
Beendet ist hiermit auch mein kleines Vielläufer-Experiment. Zu diesem Vorhaben inspiriert wurde ich durch die vielen Berichte auf m4y im Jahr von Joe, Anton, Daniel, Klaus, Eberhard, stellvertretend für noch viele andere in der Ultra- und marathonszene die fast jedes Wochenende einen langen Kanten runterreissen. Einige habe ich kennengelernt und auch ausquetscht nach ihren Trainingsplänen. Ich habe aber meinen eigenen Weg gefunden, mit 6 Rennen in 9 Wochen bin ich ganz zufrieden und habe mir jetzt aber eine Erholungspause verdient. Zum Abschluss war es heute doch ganz schön happig. Ob ich so was mal wiederhole? Keine Ahnung, man soll ja nie, nie sagen, aber es gibt ja auch noch andere lohnenswerte Lauf-Experimente.