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18.12.16 - Special Event

36. Countrylauf bei Syke

Die lebenswerte Mitte Niedersachsens

 

Wir fahren vom Süden der Lüneburger Heide durch die so beworbene lebenswerte Mitte Niedersachsens bis nach Syke, der drittgrößten Kommune im Landkreis Diepholz. Der Name Syke ist vom niederdeutschen Siek abgeleitet und steht für Quellgrund. Dies ist vom Fluss Hache her abzuleiten, in deren Talgrund schon in der Steinzeit Menschen siedelten. Die heutige Stadt Syke wird von den etwa 900 Hektar großen Staatsforsten Friedeholz und Westermark begrünt. In der eiszeitlich geprägten Moränenlandschaft mit ihren Tälern und Höhen suchen die Menschen heute Naherholung. Freilich gehört auch das Laufen zu den lebenswerten Aktivitäten in diesem Terrain.

Schon seit Jahrzehnten werden in den Forsten alljährlich zur Vorweihnachtszeit Crossläufe organisiert. Heutzutage ist die Serie Cross-Fünfer bei den Läufern recht begehrt. An fünf Sonntagen von Anfang November bis zum 4. Advent organisieren ortsansässige Vereine unter der Federführung des SC Weyhe knackig anspruchsvolle Läufe durch die bewaldeten Höhen. Es werden altersgerechte Kinderläufe sowie längenunterscheidende Mittel- und Langstrecken für Erwachsene angeboten. Für die Teilnehmer der Clou: Mit nur einer Startnummer anmelden und an allen Läufen teilnehmen, um sich abschließend in einer Gesamtwertung platziert zu finden. Darüber hinaus gibt es noch eine Mannschaftswertung.

 

 
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Der 120. Ellernbruch-Waldlauf machte den Anfang.  Das relativ flache Gelände verlockte zum ordentlichen Tempomachen. Vorsicht aber war durch das nasse Laub am Boden geboten, dass der Lauf nicht zur Rutschpartie avancierte. Auf der Langstrecke waren publikumswirksame 4 Runden über insgesamt 8,2 km zu laufen. 

Als zweiter war der 81. Waldkater-Crosslauf in Melchiorshausen dran. Über 6 Runden mussten auf waldnassen Wegen anspruchsvolle Hügelparcours über gesamt 8,4 Km längstens zurückgelegt werden. Herausforderung plus: Die Läufer mussten ihre Runden selber mitzählen.

Nummer drei war der 27. Sandberg-Cross. Auch hier 6 Runden auf lauffreundlichen Wald- und Feldwegen. Eingangs der Runde ein langes Gefälle, abschließend dafür eine fiese Steigung. Dieses Jahr sonnige 8 Grad Celsius und im Ziel ein Adventskalender für jeden Teilnehmer.

Der 80. Friedeholz-Crosslauf als vierter im Bunde bot wieder mehr anspruchsvolles Auf und Ab. In der der Nacht waren 17 L/m2 Regen heruntergekommen, was die Waldwege ordentlich matschig machte. Dafür blieb es aber von oben trocken. 10,5 km über drei Runden waren angesagt. Es ging immer durchs Syker Stadion, wo jede Menge Stimmung angesagt war.

Dort sind heute auch wir, im Waldstation des TUS Syke von 1919 e.V. Abschließend der Cross-Fünfer-Serie gibt es einen Halbmarathonkurs, über eine Runde. Wir sind rechtzeitig da, trotzdem sind die Parkplätze fast alle weg. Wer später kommt, parkt am Rand der Straße zum Stadion hinauf. Die hiesigen Triathleten reisen mit dem Fahrrad an. Das Waldstadion empfängt uns mit erwärmendem Flair – Grill und Glühwein werden schon mal vorgeheizt. Der Start verzögert sich um zehn Minuten, zu stark ist der Andrang im Meldebüro. 200 Starter zählt allein der Halbmarathon. Wie bei den anderen Crossläufen auch, ist nicht nur das Läuferfeld aus der näheren Umgebung, sondern auch ein Teil der Bremer Laufelite anwesend. Teilnehmer aus den benachbarten Kommunen um Verden, Nienburg und Walsrode vervollständigen das bunte Läuferfeld.

Mit anderthalb Stadionrunden geht es stimmungsträchtig los und führt dann gleich hinein in den Wald. Sägespäne markieren hochstehende Wurzeln und Abzweigungen. Einführend bergab und durch den Wald kommen wir bald auf einen Feldweg und in mäßigen Wind. Das Auge führt ruhig in die Weite und wir kommen zu der Ortschaft Barrien, die wir aber nur kurz schneiden, um dann wieder über Feld und Flur mehr hinab als hinauf zu laufen.

 

 
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Das Feld hat sich auseinandergezogen. Wie üblich bilden sich ein paar Grüppchen, die gemeinsam durch Wind und Wetter wetzen. Denn es hat ungemütlich zu wehen und zu nieseln begonnen. Da nehmen wir bei der Hälfte der Strecke dankbar das warme Teeangebot war. Es ist die einzige Versorgungsstelle, was vielleicht etwas wenig ist. Aber vor ein paar Jahren hat es gar nichts gegeben, dann mal kaltes Wasser, brrr. Von Vorteil, wenn man sich im Vorfeld darum kundig macht und sich gegeben Falles selbst versorgt.

Bei Km 13 führt die Strecke länger anhaltend im Wind und am Feldrand hinauf, was ordentlich Kräfte verpulvert. Danach geht es erholsam wieder hinab, um darauf wieder länger aber wenige steil hinauf zu führen. Irgendwann bei Km 16 kommen wir in den schützenden Wald zurück und wir können am Km-Schild weiter herunterzählen: noch 5 Km.

Die schaffen wir auch noch, obwohl es jetzt wieder reichlich hinauf und hinab geht. Besonders berüchtigt sind die letzten zwei, drei Kilometer, wo es in einigem Zick-Zack mehr rauf als runter aber eben Richtung Syker Waldstadion führt. Das Terrain ist mit bezeichnenden Namen beschildert: Märchenplatz, Buchenpfad und Wolfsschlucht. Ein Wolf war nicht zu sehen, was aber auch hier nur eine Frage der Zeit sein dürfte.

Leider waren bei den letzten Waldabzweigungen einige Sägespäne-Markierungen nicht mehr zu sehen, so dass sich einige Aktive verliefen. Vielleicht hätte es an dem einen oder anderen Brennpunkt ein Streckenposten mehr getan? Freundliche Posten  gab es unterwegs sonst genug. Der Veranstalter hat den Schwachpunkt erkannt und wird sicher im nächsten Jahr reagieren.

Im Waldstadion noch eine dreiviertel Runde und wir überqueren den Zielstrich. Geschafft! In einigen Gesichtern ist Erleichterung, in den meisten aber Freude ablesbar. Auf jeden Fall war der 36.  Syker-Countylauf ein erlebenswerter Landschaftslauf, am vierten Advent, kurz vor Weihnachten.               

Wir lassen uns den warmen Tee schmecken. Bratwurst ist für die Letzten leider ausverkauft, Bockwurst und Glühwein gibt es aber noch. Die Teilnehmer an der Serie bekommen ein Duschhandtuch, in dunklem Werder-Bremen-Grün. Die Fußballer hatten tags zuvor 1:1 Remi gegen Köln gespielt.

 

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Die Seriensieger im Cross-Fünfer werden mit Pokalen geehrt. 2016 verzeichnet die Serie boomende Rekordbeteiligung. Zwischen 300 und 400 Starter zählte jeder einzelne Lauf. An allen fünf Läufen nahmen 30 Mädchen und 17 Jungen sowie 87 Erwachsene (27 Mittelstrecke, 60 Langstrecke) teil.

Abschließend verabschiedet Organisator Dirk Dahme die Teilnehmer bis zur nächsten Cross-Fünfer-Serie im Jahr 2017. Vorher gibt es in der Gegend aber noch andere Läufe. Beworben vor Ort wurden mit einem Duathlon im April in Weyhe und dem Wettlauf Mensch gegen Maschine (Dampflok) im Mai in Bruchhausen-Vilsen zwei besondere Events. Aber erstmal freuen wir uns auf Weihnachten. Nach so einem knackigen Halbmarathon kann das Frohe Fest ruhig kommen.    

 


 
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