Der Startort heißt wirklich so – Berg en Dal. Der Name besteht zu Recht. Berge und Täler ringsumher, Dünen der Eiszeit am Hochufer der Maas. Nur 5 km bis Nijmegen, der größten Stadt hier. Alles macht den Eindruck eines Nobelvorortes. Hier ist viel Geld verbaut. Richtig geschmackvoll-schicke Häuser überall und natürlich Pferde. Golf ist nicht weit weg und am Tennisverein treffen wir uns.
Organisiert wird das Event von einem Schnell-Wanderverein, aber Willem Mütze von funrunners.nl nimmt auch daran teil. Seine Maras und Ultras flitzen zeitversetzt über die gleichen Wege. Die sind gut ausgeschildert mit kleinen Pfeilkarten und lila Flatterband. 5 VPs auf 60 km, das reicht dicke.
Wie könnte es anders sein: jeder kennt jeden, die Holländer und die Deutschen und gegenseitig auch noch! Die Ultrafamilie eben. Die Häuptlinge norden uns kurz vor dem Start noch ein und schon sind wir unterwegs. Es ist großartig, weicher Sandboden, fest genug zum Laufen. Herbstlaub liegt herum, keine Pfützen. Hoch und runter, teils auf Treppen. Immer wieder so 20 – 30 hm, dann flach oder abwärts weiter. Der ständige Wechsel fordert ganz schön. Dazu kommt, dass auf den ersten 20 km der Weg ständig die Richtung ändert. Hier wird nämlich jeder schöne Abschnitt genutzt.
Und es gibt viel zu sehen! Da sind nicht nur die schönen Häuser. Dichter Wald, plötzlich weite Täler, Wiesen und Weiden, dann ein Museumsgelände, eine Kirche, Teiche und weit weg ein Fluß…
Und dann, nach brutalem, langem Anstieg, der VP, Koffie und ein Broodje. Und weiter, das Feld hat sich sehr in die Länge gezogen, die Maras sind bereits früh abgedreht, dafür begegnen wir den Wanderern, die ja viel früher gestartet sind. Applaus gegenseitig!
Nach dem Duivelsberg wird es allmählich sanfter. Die Strecke flacht ab und führt sogar bei Wyler ein kurzes Stück über die Grenze. VP 2 an einer Scheune, windgeschützt, etwas Feuchtes war eben in der Luft. Schön stärken jetzt, wer weiß schon, was noch kommt. Offenes Gelände und Wiesenhügel bis Groesbeek. Dort müssen wir über so manche Straße und verschwinden schnell es geht wieder im Wald.
Leider folgt noch eine enge Straße, lange bergauf, bis Breedeweg, wo uns Willem begrüßt und jeden höchstpersönlich versorgt. Mit Vla und Chocomel, mit Honigkuchen und Genever. Mit der Ladung Körnchen kann der nun folgende Sint Jansberg niemand mehr schrecken. Außerdem ist es einfach zu schön hier. Genauso wie zu Beginn: Laubwald, Teiche und Seen, Wege und Trails; ein extra Gebiet, das sich unbedingt lohnt.
Gleich danach eine richtige, sandige Heide, die Mookerheide, etwa bei der Marathondistanz. Viel Wald folgt, tief zerklüftet, und so manche historische Landwehrschanze, ein Aussichtsturm oder zwei, eine große Bahnlinie und ein Segelflugplatz. Von da klettert der Trail zum Wolfsberg hoch, dem letzten VP.
Nur noch 6 km bis ins Ziel, aber dafür noch reichlich Höhenmeterchen. Und zum allerletzten Schluss auch noch Straße. Aber der Empfang in der Tennisplatz-Kantine macht allen Riesenfreude. Manche sind schon nach 7, andere nach 9 Stunden zurück. Bei Isotonischem wird der Event gründlich nachgebrieft. Medaille und Urkunde, dazu ein Jahreslaufkalender gibt es zur Erinnerung. Und von Annemarie und Willem eine herzliche Verabschiedung. Es ist einfach total klasse.
Fazit
Ein richtiger Berglauf ist das, den man hier so nicht vermuten würde. Der weiche Boden ist Spitze fürs laufen, fast keine Stolperfallen. Alles sehr gut beschildert und versorgt. Leider ist die Fortsetzung nicht sicher, der ausrichtende Verein hat Nachwuchssorgen… Aber der Track ist auf delat.nl abzurufen und man kann mal die Gegend antesten. Die funrunners.nl haben noch viel mehr im Programm, ein Besuch bei Willem lohnt sehr!