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04.05.14 - Special Event

Der Westweg von Pforzheim nach Basel


Kurz vor Titisee konnten wir die zwei Sprungschanzen von Hinterzarten erkennen, da wusste ich noch nicht, dass ich schon wenige Kilometer hinter Titisee dort vorbeikommen würde! In dem Touristenort Titisee hatte ich mir vorgenommen, mich mit ein paar Leckereien im Supermarkt an der Hauptstraße zu versorgen, da noch insgesamt 30 Kilometer bis zum Wiedener Eck zu laufen waren und nun der Anstieg auf den Feldberggipfel bevorstand. Beim Briefing am Vorabend wurden wir genauestens darauf hingewiesen, in welche Richtung die Westvariante des Westweges weitergeht, um nicht auf der Ostvariante zu landen. Eigentlich zeigten auch die Wegweiser die richtige Richtung an! Zuerst ging es am Westufer des Sees entlang bis zum Ortsende, dann in engen Serpentinen steil bergauf über die Keßlerhöhe (1017 m) mit den beiden Sprungschanzen hinunter nach Hinterzarten (km 47,9/930 m).

 
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Hier begann nun der eigentliche Aufstieg auf den Feldberggipfel. Leider hatte sich das Wetter der letzten Tage nicht wirklich geändert, die Wolken hingen tief,  die Sicht war getrübt, zum Glück regnete es heute nicht. Zuerst lief ich auf breiten Waldwegen, leicht ansteigend, bis der Weg sich dann doch recht steil bergauf zum Gipfel schlängelte. Leider konnte ich beim Aufstieg weder den unter mir liegenden Feldbergsee sehen, noch zwischen den Bäumen die Schwarzwaldhügel erkennen. Je weiter ich hinauf kam, desto trüber wurde es um mich herum. Schließlich kam ich durch einige Altschneefelder, die noch vom letzten Winter übrig geblieben sind. Und oberhalb der Baumgrenze war dann alles grau, keine Sicht und keine Orientierung, einzig die Wegmarkierung zeigte mir, dass ich mich noch auf dem Westweg befand.

So kam mir auch der Aufstieg über die langen, geraden Wege endlos vor und beinahe wäre ich am Feldberggipfel (km 59/1493 m) vorbeigelaufen. Den Sendeturm konnte ich nur schemenhaft erkennen, die Wetterstation befand sich direkt daneben. So hatte ich es mir nicht vorgestellt! Na gut, auch diese Stimmung hatte etwas ganz Besonderes. Und bald würde ich ja wieder unterhalb der Wolken unterwegs sein. Kaum einen Kilometer hinterm Gipfel machte ich dann an der St. Wilhelmer Hütte eine kurze Pause und gönnte mir einen Espresso, bevor ich weiterlief.

 
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Am Gasthaus Stübenwasen vorbei verlor ich ganz allmählich die hart erkämpften Höhenmeter. Kurz vor der Kreuzung Notschrei (km 67,5/1121 m) kam ich an der Biathlon-Schließanlage vorbei und befand mich nun auf breiten Wegen, die im Winter das verzweigte Langlaufloipennetz bildeten. Am Hotel Notschrei querte ich die Straße nach Todtnau und gelangte auf dem Notschreiweg durch das wunderschöne Langenbachtal. Nur noch schlappe 6 Kilometer waren es bis zum Wiedener Eck (km 73,8/1037 m), meist bergab und zum Teil auf schmalen, steinigen Trails. Nur noch 1,6 Kilometer weg vom Westwegwaren es hinunter nach Wieden zum Hotel Sonnenhang, wo sich erneut die schnellen Läufer bereits zum Abendessen eingefunden hatten. Nach 11 Stunden und 29 Minuten war auch dieser Tag erfolgreich beendet.

Jens hatte für den vierten Tag beschlossen, die langsameren Läufer 1:15 Stunden früher starten zu lassen, damit dann in Basel alle Finisher fast zeitgleich ankommen. Dies bedeutete für mich und vier weitere Läufer, dass wir uns um 8:15 Uhr auf den Weg machen mussten. Die schnellen Läufer konnten sich noch bis 9:30 Uhr Zeit lassen, bevor sie die letzten 60 Kilometer in Angriff nahmen. Nach einem ausgiebigen Frühstück hatten wir zuerst den Anstieg zum Wiedener Eck zu meistern, bevor wir dann wieder der Westweg-Markierung folgen konnten. Schon der erste Blick aus dem Fenster zeigte uns den fast wolkenlosen Himmel und die ersten Sonnenstrahlen erhellten das Hotel. Endlich konnten wir mal etwas vomSchwarzwaldsehen!
 

 
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