Der heutige Tag sollte uns noch zwei bekannte Schwarzwaldgipfel bescheren: Zuerst den Belchen mit 1380 m am Belchenhaus und dann den Blauen mit 1165 m. Schon nach 8 Kilometern waren wir oben auf dem Belchen und konnten zum ersten Mal zurück auf den Feldberggipfel blicken, der am Vortag noch wolkenverhangen war. Auf wunderschönen, sonnigen Trails ging es dann hinunter nach Haldenhof (km 13,5/900 m), ein Blick zurück zeigte uns noch einmal die kahle Kuppe des Belchen.
Auf den nun folgenden Kilometern waren die Wege vom vielen Regen der vergangenen Tage völlig matschig, immer wieder balancierten wir am Wegrand entlang. An einigen Stellen versperrten querliegende Bäume den Weg. Doch das alles war eine willkommene Abwechslung auf unserem Weg zum Blauen (km 23,7/1167 m). Schon bald konnten wir den Sendeturm sehen, nun war es nicht mehr weit! Von der Asphaltstraße kurz unterhalb des Gipfels nahmen wir den steilen Pfad hinauf zum Aussichtturm, erneut ein toller Rundblick auf die Rheinebene und die hinter uns liegenden Berge.
Knappe 10 Kilometer trennten uns vonKandern mitten im Markgräfler Land (km 33/360 m).Aus der morgendlichen Stille der Schwarzwaldberge trafen wir hier am Sonntagnachmittag auf viele Besucher, die durch das kleine Städtchen flanierten und den dortigen Flohmarkt besuchten. Wir kehrten in ein Café auf einen Kaffee-to-goein und während wir diesen schlückchenweise schlürften, folgten wir der Wegmarkierung mitten durch Kandern bis zum Ortsende.
Dann ging es über die Gleise der Museumsbahntrasseund auf gut zu laufende Waldpfaden durch die Wolfsschlucht bis nach Hammerstein (km 37/313 m). Auch wenn wir den Museumsdampfzug, der in den Sommermonaten von Kandern nach Haltingen unterwegs ist, nicht sehen konnten, so verfolgte uns sein lautes Dampfmaschinengeräusch und sein lautes Pfeifen, bis wir das Kandertal in Richtung Lörrach verließen. Hier waren wir auch nicht mehr nur im Wald unterwegs, der Westweg führte uns durch die vielen Ortschaften entlang der Weinberge und Obstbaumwiesen. Kurz vor Wollbach (km 39,9/315 m) konnten wir in der Ferne bereits zum ersten Mal unser fernes Ziel Basel erblicken, noch waren wir etwa 20 Kilometer von diesem Ziel entfernt.
Auf dem Weg zur Burg Rötteln hatten wir meist breite, leicht ansteigende Forstwege vor uns, so dass wir auch überwiegend im Laufschritt vorankamen. Da uns der Weg mitten durch die Burg (km 46,1/370 m) führte, konnten wir uns ein Bild von dieser mächtigenAnlage, die zu den größten Burgen im Oberbadischen zählt und die Besucher im Sommer zu Freilichtspielen lockt. Kurz hinter der Burgruine Rötteln querte der Westweg die um Lörrach herumführende Autobahn A98 an eine Unterführung.Dann ging es auf einem Teerwegdurch Tumringen (km 48,2/422 m) an Lörrach vorbei auf die Tüllinger Höhe.
Von hier aus konnten wir nun deutlich unsere Zielstadt Basel erkennen und so liefen wir wie beflügelt die Weinberge hinunter. Über eine Brücke direkt bei der Grenze Weil am Rhein / Riehen ging es nun am Flussufer der Wiese noch etwa 3 Kilometer immer geradeaus. Viele Spaziergänger und Radfahrer waren an diesem Sonntagnachmittag unterwegs, manche bestaunten unser Outfit, manche bemerkten uns wahrscheinlich gar nicht. Bei km 57,8 bogen wir nach links zum Tierpark Lange Erlen ein und folgten durch den Park der Beschilderung Haupteingang. Gleich hinter dem Haupteingang waren wir dann endlich an unserem Treffpunkt und unserem Ziel nach 8 Stunden und 44 Minuten im Parkrestaurant Lange Erlen (260 m).
Nach 285 Kilometern und 8500 Höhenmetern in 4 Tagesetappen hatten wir den Westweg von Pforzheim bis Basel gemeistert. Als kleine Überraschung hatte Jens eine Urkunde für uns vorbereitet, in die Maya handschriftlich die einzelnen Etappenzeiten und die Gesamtzeit eintrug. Nachdem sich alle Finisher auf der Terrasse eingefunden hatte, wurde in einer gemütlichen Runde die Siegerehrung vorgenommen.
Auf den langen Etappen hatten wir so einiges an positiven wie schmerzlichen Erinnerungen mitgenommen, doch im Ziel überwog der Stolz auf das Geschaffte.Von den insgesamt 18 gestarteten Läufern erreichten nach 4 Lauftagen nur 10 Teilnehmer das Ziel über die gesamte Strecke, einige mussten schon nach dem ersten Tag aufgeben, ganz besonders bitter war es aber für diejenigen, die am letzten Tag nicht dabei sein konnten. Dies war der einzige wettermäßig schöne Lauftag, an dem wir die einzigartige Schwarzwaldlandschaft erleben konnten.
Für die super Betreuung durch Maya und Ecki, die fleißig unsere Gepäcktaschen versorgten und wenn möglich auch noch Fotos an der Strecke machten, möchte ich mich im Namen aller noch einmal ganz herzlich bedanken. Jens, der Veranstalter dieses 4-Tage-Laufevents, hat alles perfekt vorbereitet. Dank ihnen und Haralds detailliert ausgearbeitetem Roadbook wird allen dieser erste Westweg-Freundschaftswettkampf in guter Erinnerung bleiben. Und natürlich würden sich alle Teilnehmer freuen, wenn es 2015 eine zweite Auflage gäbe!
Die Tages- und Gesamtergebnisse findet Ihr hier