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29.03.14 - Special Event

Rheinburgenweg Nonstop

Nach links ging es über einen steilen, zum Teil abgerutschten, alpinen Zickzack-Weg hinunter nach Hirzenach (km 36,9). Am Baum heftete eine Karte, auf der die Wegsperrung und der vorgeschlagene Umleitung eingezeichnet waren. Wir entschieden uns für den steilen, deutlich kürzeren Abstieg, der bei den heutigen, optimalen Bedingungen keine größeren Schwierigkeiten darstellen sollte. Einen knappen Kilometer am Rhein liefen wir durch Hirzenach, bevor wir dann erneut auf dem Eselspfad aufstiegen und zur Belohnung einen beeindruckenden Ausblick auf Kestert und das Rheintal genießen konnten. Kurz hinter Holzfeld (km 40,1) konnten unsere Blicke über die Taunus-Hügel schweifen. Ein bunter Wechsel zwischen Wald- und Schotterwegen, durch Wiesen und Felder oder aber entlang der Felskante auf schmalen Pfaden machte diesen Streckenabschnitt durchs Heimbachtal  besonders interessant.

Bereits von weitem konnten wir den zweiten Verpflegungspunkt auf der Burg Rheinfels (km 49, 8) erkennen. Doch zwang uns erneut ein Seitental zu einem steilen Serpentinenabstieg und natürlich genauso gnadenlos steil ging es auf der anderen Seite wieder hinauf zur Festungsanlage, die oberhalb von St. Goar lag. Die Sonne stand bereits tief über den Hügeln des Rheins, die Luft kühlte allmählich ab. Auch wenn es erst kurz vor 18 Uhr war, empfanden einige Läufer ein leichtes Frösteln zwischen den Mauern der Burg Rheinfels. Viele nutzten die Pause, um von der Vielfalt der angebotenen Leckereien zu probieren, die Wasservorräte aufzufüllen und sich lange Hosen und Shirts anzuziehen.


 
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Entlang der Uferpromenade und der Stadtmauer von St. Goar führte der RBW nun zur wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit am Rhein, der Loreley. Unverkennbar ragt der Loreleyfelsen steil empor und das Rheintal wirkt von oben gesehen besonders eng und verwunden. Auch der Wanderweg auf teils grasbewachsenen Naturwegen direkt an der Abrisskante zum Rheintal machte richtig Spaß.  Bald erreichten wir die Weinberge von Oberwesel mit vielen steilen Abschnitten, gefolgt von einem kurzen Klettersteig, dem Oelsberg-Klettersteig (km 55,0). In die Felsen gehauene Eisentritte und eine senkrechte Leiter brachten uns den Hang hinunter. Die weniger steilen Wegabschnitte waren zum Teil mit Stahlseilen zum Festhalten gesichert. Kurz bevor wir auf diesen anspruchsvollen Wegabschnitt kamen, machten wir Halt, um unsere Stirnlampen aufzusetzen. Noch war es nicht ganz dunkel, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis wir ohne Stirnlampenlicht nichts mehr sehen und die vielen kleinen Stolperfallen übersehen würden.

Nach der kleinen Klettereinlage ging es auf einem Weinbergweg hinunter zum Rhein nach Oberwesel (km 57,0), dessen Fachwerkhäuser auch im Laternenlicht nett anzuschauen waren. Besonders beeindruckend war der Weg entlang der Stadtmauer von Oberwesel, bis wir den Felsenpfad Elfenlay hinauf zur Schönburg erreichten. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite leuchteten die Straßenlichter von Kaub, sonst konnten wir bei Nacht nun nicht mehr viel erkennen. Das Sichtfeld blieb weitgehend auf den Lichtkegel der Stirnlampen beschränkt und so beleuchteten wir auch in erster Linie unseren Weg, um nicht zu stolpern. Die Strecke bis Bacharach war ein bunter Wechsel aus Wald- und Wiesenwegen. Nachdem wir uns in Bacharach (km 71,6) erneut auf Rheinniveau befanden, wartete auch schon der nächste Aufstieg auf uns, hinauf zur Burg Stahleck, an der der RBW vorbei führte. Nur noch ein steiler Kilometer trennte uns von der dritten und letzten VP (km 72,5), wo neben vielen Leckereien auch die Drop-Bags für uns bereit lagen.


 
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Frisch gestärkt brachen wir zum letzten Streckenabschnitt nach Bingen auf. Der RBW befand sich nun zum größten Teil auf den Anhöhen und schlängelte sich entlang der Wiesen und Felder. Manchmal ging es auch weitab vom Rheintal in die Seitentäler hinein. Doch immer wieder kamen wir zurück ans steile Rheinufer und in die Weinberge. In Niederheimbach beeindruckte uns der Märchenhain, der uns entlang eines Pflasterweges Szenen aus bekannten Märchen zeigte. Kurz hinter Niederheimbach verließen wir dann das Rheinufer, um durch das Morgenbachtal auf wunderschönen Wegen um Trechtingshausen zu laufen.

Am Ende des Morgenbachtals kamen wir wieder zum Rhein bis zur Burg Rheinstein (km 94,6). Leider waren die Burgen bei Nacht nicht beleuchtet, so dass wir sie auch oft nur schemenhaft erkennen konnten. An der Wegkreuzung „Schweizer Haus“ waren wir zuerst etwas unsicher, welchen Weg wir nehmen sollten. Der kürzere Weg nach Bingen wäre 6 Kilometer gewesen und führte auf direktem Weg entlang des Rheins ins Ziel. Doch wir wollten den RBW komplett laufen und so mussten wir der Wegmarkierung folgend erneut ins Morgenbachtal und dann zur Steckeschlääferklamm laufen. Immer wieder irritierten die Schilder mit der Markierung „Soonwaldsteig“. Doch dann war wieder alles klar! Leicht ansteigend zog sich der Weg entlang des Morgenbachs über mehr als 3 Kilometer weg vom Rhein. An der Steckeschlääferklamm (km 98,3) mussten wir die Klamm hinauf steigen, bei Dunkelheit mit Stirnlampe nicht ganz einfach. Doch ab hier ging es in großen Schritten unserem Ziel in Bingen entgegen.

Neben einer Fahrstraße befand sich nun der RBW-Trail etwas oberhalb, bis wir die Straße kreuzten, um noch einmal in engen Serpentinen nach Bingen hinunterzulaufen. Kurz vorm Bahnhof überquerten wir die Nahe und hatten auch schon das Ziel des RBWs passiert. Nur knapp 2 Kilometer waren es noch hinauf zur Gymnastikhalle der Grundschule an der Burg Klopp. Es war bereits 5 Uhr morgens und bald würde der neue Tag anbrechen. Wir nutzten die Zeit für eine warme Dusche und frische Kleider, legten uns noch eine Stunde in der Halle zum Schlafen nieder. Allerdings konnten wir uns nur etwas ausruhen, da nach und nach weitere Läufer in der Halle ankamen, die sich über das erreichte Ziel freuten.

Bald meldete sich auch der leere Magen und wir freuten uns über die Zeitumstellung. Die Uhr wurde in dieser Nacht auf die Sommerzeit um eine Stunde vorgestellt und so war das Warten bis zum Frühstück für uns glücklicherweise um eine Stunde verkürzt.

 

 
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Achim und Tom hatten für 9 Uhr (Sommerzeit) ein Frühstücksbuffet für die gesamte Laufgruppe im Café Rheinblick organisiert, von wo wir einen wunderschönen Rundblick auf den Rhein genießen konnten. So lagen der Mäuseturm zur Linken, die Weinbergen auf der gegenüberliegenden Rheinseite und das Niederwalddenkmal zur Rechten direkt vor uns. Zum Abschluss dieses Gruppenlaufes richtete Tom noch ein paar nette Worte an die anwesenden Läufer und überreichte uns eine Erinnerungsurkunde und das RBW-Schild mit Aufkleber. Stolz nahmen wir Läufer dieses Geschenk an und ich glaube, dass viele Teilnehmer auch im nächsten Jahr beim RheinBurgenWegLauf dabei sein werden.

 

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