Schon länger haben die Veranstalter des etablierten Südtiroler Reschenseelaufs mit dem Gedanken gespielt, auch einen Marathon auf das Stilfserjoch anzubieten. Dieses Jahr ist es nun so weit: Der 1. Stelvio Marathon steht an. Bei der langjährigen Erfahrung der Organisatoren kann man es sicher wagen, schon beim ersten Mal dabei zu sein. So wie wir denken rund 800 weitere Läuferinnen und Läufer, die sich heuer für die Marathon- oder 26-km-Distanz angemeldet haben. Für Judith und mich ist der Start auch insofern etwas Besonderes, da wir noch nie an einer Premiere teilgenommen haben.
Der Vinschgau oder Val Venosta ist ein wunderschönes Tal im westlichen Teil von Südtirol, auf Italienisch Alto Adige genannt. Relativ flach ist der Talgrund, die Berge türmen sich jedoch sehr schnell über 3.000 Meter hoch auf. Alles strahlt bei unserer Ankunft im sommerlichen Sonnenlicht. An den Bäumen der endlos erscheinenden Apfelplantagen sieht man schon die ersten Früchte heranreifen. Irgendwie herrscht immer bestes Wetter, wenn ich im Vinschgau bin. Wegen des guten Klimas kommen viele Feriengäste und Wochenendausflügler hierher. Ein großes Radwegenetz lädt zu Touren ein. Bergsteiger und Mountainbiker kommen in sportlicher und landschaftlicher Hinsicht ebenfalls auf ihre Kosten.
Im Gegensatz zu vielen anderen italienischen Ferien-Hotspots wird hier für die Touristenabgabe tatsächlich etwas geboten: Mit der VinschgauCard dürfen wir die öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol kostenlos benutzen. Im dazu gehörigen Infoheft sind viele Museen und Ausstellungen aufgeführt, die vergünstigt besucht werden können. Da reisen wir am Nachmittag doch gleich mit der Bahn nach Meran. Wir sehen den strahlend weißen Marmor in Laas und fahren im klimatisierten Waggon langsam im Tal bergab. Mediterranes Klima empfängt uns im mondänen Kurort Meran, der zweitgrößten Stadt Südtirols. Nach einem Bummel samt Apfelstrudel-Pause bei der Wandelhalle an der Etsch geht es wieder zurück.
Der Marathon-Start liegt in Prad am Stilfserjoch, einem gepflegten kleinen Marktflecken. Auf dem Sportplatz wird für die Marathonmesse und die Startnummernausgabe der Bereich der gleichzeitig stattfindenden Beach Soccer Party mitbenutzt. Wie üblich benötigt man hier auch eine Vereinsmitgliedschaft oder die Runcard samt Gesundheitszeugnis. Immerhin reicht ein Attest, ohne dass jemand auf das spezielle Veranstalterlogo pocht. Es gibt auch eine „non competitiva“- Wertung ohne Anspruch auf eine Platzierung. Wie üblich kann man Interessenten nur raten, sich vorher zu informieren. Zu viel ist in Italien beim Leichathletikverband derzeit im Umbruch.
Die Startertüte enthält neben einigen Geschenken und Proben (Trinkflasche, Pulver zur Zubereitung von Energiedrinks, Apfel, Waffeln) auch noch ein paar nützliche Gutscheine, so z.B. für das Reinhold-Messner-Eismuseum in Sulden am Ortler und für eine Sesselliftfahrt in Trafoi. Die Pasta am Samstag ist auch im Startpreis inbegriffen.
Judith und ich genießen den Sommerabend bei einem Glas Südtiroler Wein und vergessen bei unserer Unterhaltung mit einem Touristenpaar aus dem Allgäu fast das rechtzeitige Zubettgehen. Die Frau ist ehemalige Skirennläuferin und hat einst die 100 km von Biel in 9 Stunden bewältigt. Respekt! Jetzt sind die beiden allerdings nicht zum Laufen, sondern zum Radfahren und Wandern vor Ort.
Der Start des Marathons ist auf 8:30 Uhr angesetzt, im Zentrum vor dem Nationalparkhaus aquaprad. Fast kommen wir zur spät zur Taschenabgabe, die sich einige hundert Meter entfernt befindet. Wir treffen Manfred aus Österreich, den wir bereits vom Ultra in Zermatt her kennen. Der begeisterte Bergläufer ist mit einem Freund angereist und wird wieder schneller sein als wir. Das Kommentatoren-Duo am Start informiert abwechselnd in Deutsch und Italienisch. 62% der 520.000 Südtiroler sind deutschsprachig, 23% italienischsprachig und 4% sprechen Ladinisch. Die restlichen 10% verteilen sich auf andere Idiome. Der europäische Gedanke findet seinen Niederschlag auch in der Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.
Für uns steht heute zunächst eine 16-km-Runde durch den Talboden an, gefolgt von 19 km Berglauf über unterschiedliche Wege und 7 km auf der weltberühmten Stilfserjoch-Passstraße. Die Dame an der Hotelrezeption überraschte uns gestern mit der Frage, welchen Zeitrahmen wir dafür eingeplant hätten. Eigentlich sind wir ja Genussläufer, aber wir haben dann auf etwa sechs Stunden getippt. Und so sind wir jetzt mit den 5:45-h-Pacern unterwegs.
Gleich nach dem Start geht es über den Suldenbach und wir kommen nach Agums mit der Kirche St. Georg. Auf einem Sträßlein geht es ganz leicht ansteigend dahin. Nächstes Highlight ist die Burgruine über dem Ort Lichtenberg. Auch hier erwarten uns wieder Zuschauer vor ihren schönen Häusern. Das ländliche Südtirol soll zu den wohlhabendsten Gebieten Italiens und der EU gehören. Wahrscheinlich hilft da auch der Autonomiestatus innerhalb Italiens. Für uns bedeutet das den Blick auf schöne Anwesen sowie saftige Wiesen und Obstfelder.
Irgendwie habe ich den Eindruck, den Läufer neben mir schon mal gesehen zu haben: Es ist der Blogger Hartmann Stampfer, der jeden Marathon nur einmal absolviert und dann auch noch die Erstauflagen bevorzugt. Er kommt aus dem östlichen Südtirol und gibt mir schon mal eine Einstimmung auf das mittelalterliche Städtchen Glurns, das wir bei Kilometer 7 erreichen. Mit knapp 900 Einwohnern handelt es sich hierbei um eine der kleinsten Städte des Alpenraums und die einzige Stadt im Vinschgau. Interessant ist vor allem die vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtmauer. An der Via Claudia Augusta gelegen, entwickelte sich Glurns zu einem wichtigen Handelsplatz, bis sich die Verkehrsströme Richtung Brenner verlagerten. Erst in den 1970er Jahren erkannte man den Wert des einheitlichen Erscheinungsbilds für den Tourismus, sodass wir nun unter dem Jubel vieler Zuschauer einen Abstecher in die Stadt machen.
Zurück Richtung Prad über die Etschradroute auf der Via Claudia Augusta. Laut Verordnung sollte das Sträßlein heute drei Stunden lang für Fahrräder gesperrt sein. Aber wie ich schon oft geschrieben habe, genießt der Radsport in Italien ein so hohes Ansehen, dass sich keiner an das Verbot hält und wir fleißig von Radlern überholt werden. Wunderschöner Mischwald umgibt uns. Die Etsch ist mit 415 Kilometern nach dem Po der zweitlängste Fluss Italiens. Bei Kilometer 11 dann ein erster Blick auf „König“ Ortler, mit 3.905 Metern der höchste Berg der Ostalpen. Dem kommen wir heute noch näher.
Durch wunderbar duftende Kiefernwälder geht es in den Prader Sand, ein Auenland und Biotop samt Fischerseen. Ich bin nun davon überzeugt, dass diese 16-km-Runde sich wirklich gelohnt hat, wobei wir noch von den Anwohnern des St.-Anton-Wegs gefeiert werden, bevor wir nach links ins Gebirge abbiegen. Kurze Zeit später laufen wir durch einen Hof und dann weiter auf dem Agumser Bergwaals. Waals ist die Bezeichnung für Bergweg. Da trifft es sich gut, dass Judith und ich hier einige Kilometer mit Stefanie zusammen laufen. Es macht Spaß, ihr dabei zuzuhören, wie sie sich mit den Zuschauern im Südtiroler Dialekt unterhält.
Vier Kilometer geht es nun Richtung Stilfs und vierhundert Meter bergauf. Der Weg führt jetzt durch den Wald. Immer wieder ergeben sich Einblicke in das tiefe Tal. Die Nadelbäume am Berg verströmen einen ganz anderen Geruch als an der Etsch. Einige Treppenstufen gilt es bergauf zu meistern, an einer Stelle ist der Weg auf wenigen Metern sehr schmal und abschüssig. Ich blicke stur geradeaus und freue mich über die Vertreter der Bergwacht, die hier zur Sicherheit postiert sind. Auf den Fotos sieht das später schon wieder viel harmloser aus. Beim Dorfeingang von Stilfs fühle ich mich an alte Luis-Trenker-Filme erinnert. Nur ist hier alles in wunderbaren Farben. Am Kirchplatz erwarten uns 12 weibliche Groupies. Das Straßenschild behauptet, wir seien hier auf einer 40%igen Steigung hergekommen.
Am „Chill House“ vorbei zur Verpflegungsstelle. Jetzt ist es mal an der Zeit, die freiwilligen Helfer zu loben. Da passt wirklich alles. Es gibt Schwämme, Wasser, Saft, Iso-Getränk, Bananen, natürlich Äpfel, Melonen und Kuchen sowie später Cola. Besonders die Linzer Torte hat es mir angetan. Das Glas Weißwein hingegen gehört ausdrücklich der Betreuerin. Bemerkenswert auch die Anzahl der Stationen. Gefühlt alle 2 Kilometer gibt es das volle Programm. Da zeigt sich die Erfahrung des Veranstalters. Leider nutzen nicht alle Teilnehmer die vielen Müllkartons, die an den Verpflegungspunkten aufgestellt sind.
Über Wander- und Wirtschaftswege geht es weiter empor, vorbei an Bergbauernhöfen. Vor uns das Kirchlein St. Martin. Dahinter ist der Mond zu sehen. VP am leider leeren Wildgehege Fragges. Die Tiere haben sich wohl vor uns in Sicherheit gebracht. Nach der Höhe der Zäune zu urteilen, muss es sich um ziemlich große Exemplare handeln. Die ersten Alpenrosen sind zu sehen. Dann doch noch Tiere: Viel Fleckvieh hat es sich bei einem Tümpel gemütlich gemacht. Eine Kuh lässt bei jedem Vorbeikommenden ein lautes „Muh“ hören.
KM 26 VP an der Prader Alm. Rechtskurve. Wow, da fällt mir die Kinnlade samt Linzer Torte runter: Vor uns öffnet sich der Blick auf eine Kette von Dreitausendern, samt Ortler mit seinen fast 4.000 Metern Höhe. Riesige Gletscher bedecken ihn. Ich rufe Judith zurück. Vor dieser imposanten Kulisse müssen wir ein Erinnerungsfoto schießen. Diese Ausblicke werden uns noch einige Kilometer immer wieder beglücken. Nur in noch größerer Nähe. Also weiter.
Mehrere Tafeln informieren über die Stellungen, die vor dem ersten Weltkrieg von Österreich-Ungarn angelegt wurden, um einen Angriff der Italiener abzuwehren. Im Tal das Festungsbauwerk Gormagoi und hier oben Geschützstellungen. Letztlich bekamen die Italiener für ihren Eintritt in den Ersten Weltkrieg im Jahr 1915 Südtirol und das Trentino zugesprochen.
1,1 Kilometer zur Furkelhütte, nächster VP auf 2.155 m Höhe. Hier kommt der Sessellift aus Trafoi an. Im Tal betreibt Ski-Legende Gustav Thöni ein Hotel. Wir lassen die Baumgrenze hinter uns. Der Blick schweift über ein weites Rund samt Wandersteig mit vielen bunt gekleideten Läufern. Der Goldseeweg beginnt. Weiter bergan, auf einfach zu gehenden Pfaden. Rechtskurve, nächstes „Aah“: Der Ortler ist noch ein Stück näher gerückt.
Eine Tafel erklärt, dass in der Zwergstrauchheide Birkhühner und Schneehasen sich gut von den Beeren und Knospen ernähren können. Von den vielen Mäusen hingegen ernähren sich die Kreuzottern. Gesehen habe ich keine. Km 30, 2.500 Meter: Einige kurze Geröllpassagen, harmlos. Der Goldseeweg verläuft weiter Richtung Goldsee und Stilfserjoch. Wir halten uns links, über 300 Höhenmeter geht es jetzt auf Wanderwegen, dann auf Wirtschaftswegen bergab. Genau mit dem richtigen Gefälle und ohne Probleme zu laufen, wenn denn die Beine noch mitmachen. Kurze Rast an zwei VPs. Ein Wagen der Guardia di Finanza (Finanzpolizei) betreut einen davon. Die Schweiz ist nur wenige hundert Meter entfernt.
Kilometer 35: Die Kehre 25 der Stilfserjoch-Passstraße beginnt. Die Kehren werden von oben hinunter gezählt. Ganz unten liegt 48. Franzenshöhe bei Kehre 22, km 36, Zeitnahme. Ein Zuschauer trägt ein T-Shirt vom Bibione Run über 10 Meilen. Doch wer will heute an der Adria sein? Schon zu Beginn es 19. Jahrhunderts wurde hier eine Kaserne für das österreichisch-ungarische Militär erbaut. Um 1830 entstand ein Gasthof für Reisende. Durch den Besuch des Kaisers Franz Josef I am 28. Juni 1832 erhielt das Haus seinen Namen. Ganz oben im Passsattel sieht man Gebäude und dorthin führend natürlich die Straße. Lockere 7 Kilometer und 600 Höhenmeter. Ganz schön steil. Ich versuche ein Stück zu laufen und schnaufe wie verrückt. Vielleicht spüre ich die Höhe? Brennen in der Lunge. Aber unseren Begleitern geht es nicht besser. Wir fallen in zügiges Marschieren. Ideallinie. 10:30-min-Schnitt. Ausreißversuche misslingen meist. Nach der nächsten Kehre wird es fast flach, da laufe ich. Denkste. Es muss sich um eine Fata Morgana handeln, die Straße scheint perfekt 8 % Steigung zu bieten. Es ist zum Heulen: Da sperren sie extra für uns einen Tag die Straße und dann liefern wir so eine Vorstellung.
Wenigstens können sich die Radler freuen, die heute hier auch zugelassen sind, weil sie uns anfeuern sollen. Die Passstraße ist normalerweise auch ein Eldorado der Motorradfahrer mittleren und höheren Alters sowie der jüngeren Sportwagenfahrer. Sie muss damit einen ungeheuren Wirtschaftsfaktor für die Region darstellen. Fast jeder Motorradfahrer und sogar viele Autofahrer haben Actioncams dabei. Wenn das die Erbauer wüssten. Zwischen 1820 und 1826 wurde die Passstraße angelegt, um Bormio mit dem Vinschgau zu verbinden. Damals gehörte die Lombardei zu Österreich-Ungarn und es sollte eine direkte Verbindung geschaffen werden. Die Straße ist nahezu original erhalten und hat eine Denzel-Kategorie von SG3: „Strecke erfordert Praxis und sichere Fahrtechnik auf Bergstraßen.“ Hoffentlich wissen das die, die’s betrifft. Immerhin können sie sich anschließend damit brüsten, die zweithöchste Passstraße der Alpen bezwungen zu haben.
Auf dem Stilfserjoch befindet sich eines der letzten Sommerskigebiete der Alpen. Die Hotels und Lifte werden also nur zwischen Pfingsten und November genutzt, wenn die Passstraßen offen sind. Die sechs Lifte führen bis auf 3.450 Höhenmeter und werden auch von Ski-Nationalmannschaften genutzt.
Weiter oben werden die Abschnitte zwischen den Kehren kürzer, das ist nett. Und auch die am Boden angezeigten „Kilometer to go“ werden weniger. Renate startet einen erfolgreichen Ausreißversuch. Dann kommt Rosa aus der Schweiz, mit der wir seit 30 Kilometern wetteifern. Altersklassenmäßig schätze ich sie als Konkurrentin für Judith ein. Die ist aber heute leicht erkältet, daher nicht kampfeslustig und marschiert weiter. Männer scheinen gar keine Überholversuche mehr zu starten. Noch 500 m. Einige schnellere Finisher feuern uns an. In der Sonne ist es gut auszuhalten. Wir haben viel Glück mit dem Wetter.
Ein blauer Teppich liegt für die letzten Meter bereit. Der Zielbogen steht so, dass die Fotografen uns vor dem Panorama des Ortler-Massivs ablichten können. Da bin ich mal auf die Fotos gespannt. Ein Teil des Läuferfeldes wurde übrigens von einem Bartgeier ins Ziel begleitet. Diese Tierart konnte mit der Auswilderung von elf Jungtieren zwischen den Jahren 2000 und 2008 erfolgreich wieder im Nationalpark Stilfserjoch angesiedelt werden.
Bratwurstgeruch umfängt mich. Unzählige Andenken- und Verpflegungsstände warten auf die motorisierten Passbezwinger. Für uns gibt es eine Medaille mit dem Stelvio-S, einen u.a. mit Joghurtdrink, Obst und Waffeln gefüllten Stoffbeutel mit Stelvio-Logo zum Angeben im Supermarkt, sowie ein Laufshirt. Die Hemden mit „Finisher“-Aufdruck auf dem Rücken sind schon vergriffen, was bei einigen Teilnehmern zu Unmutsäußerungen führt. Ich finde das Hemd ohne „Finisher“-Hinweis auch in Ordnung. Wichtig ist doch das Zauberwort „Stelvio“. Auf 2.760 m Höhe wartet ein Zelt mit Verpflegung samt Vinschgerl-Gebäck, Bananen, Mandeln und alkoholfreiem Bier auf uns. Eigentlich wollte ich noch schnell auf 3.000 Meter düsen, aber hier liegt noch viel Schnee und irgendwie bin ich dafür auch zu erschöpft.
Vor der Absperrung warten unzählige Motorräder und Autos auf die Freigabe der Straße nach 8 Stunden Sperrung.
Duschmöglichkeiten gibt es in den Berghotels und dann geht es mit Kleinbussen über die Passstraße nach Santa Maria in der Schweiz. Ein schönes Erlebnis, nicht zuletzt wegen der vielen Nobelsportwagen mit britischem Kennzeichen, die uns entgegenkommen. Aber unser Fahrer meistert solche Situationen locker. Das mutmaßliche Versorgungsfahrzeug der Briten hat übrigens ein polnisches Kennzeichen. In Müstair, bekannt durch das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kloster St. Johann (rätoromanisch: Claustra San Jon), steigen wir in große Busse um und sind nach einer guten Stunde zurück in Prad.
Die Siegerehrungen finden abends wieder am Sportstadion statt. Der Erstplatzierte Jochen Uhrig kommt aus Deutschland und konnte auf der Passstraße einen Rückstand von mehreren Minuten gutmachen. Für die zehn Gesamtbesten bei den Damen und Herren und die drei Erstplatzierten jeder Altersklasse gibt es große Kisten mit Südtiroler Spezialitäten.
Wir bleiben am Sonntag noch in Prad und nutzen die freie Fahrt im Sessellift von Trafoi zur Furkelalm, um von dort eine Wanderung auf den fast 3.000 Meter hohen Piz Minschuns zu unternehmen.
Fazit:
Die erste Austragung des Stilfserjoch Stelvio Marathons kann man als großen Erfolg bezeichnen. Eine wirklich interessante Strecke mit einem herausfordernden Finale auf der Stilfserjoch- Passstraße wird sicher ihren Platz unter den großen Bergmarathons finden.
Die Strecke ist auch für Läufer, die im Flachland 5 Stunden benötigen, noch innerhalb des Zeitlimits von 8 Stunden gut zu bewältigen und hat nur ganz kurze schwierigere Passagen.
Die Versorgung ist einzigartig.
Teilnehmer aus 17 Nationen
Strecken:
Marathon 42,2 km
Classic 26 km
Marsch 26 km
Marathon Männer
1 UHRIG JOCHEN GER 03:45:30
2 FRICK GERD ITA 03:48:25
3 SCHEFER CHRISTOPH SUI 03:48:37
Marathon Frauen
1 THALER EDELTRAUD ITA 04:30:46
2 VOLLMEIER PAOLA SUI 04:41:36
3 SCRIBANI FRANCESCA ITA 04:48:40