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13.04.14 - Viking Keep on running

Stand Up (For The Champions)


Crashkurs nicht nur für Trail-Enthusiasten


Etappenläufe sind zum Glück nicht mehr nur einer Ultra-Läuferelite vorbehalten – VIKING KEEP ON RUNNIG ist auch eine Einstiegsdroge für Trail-Touristen. Die Unternehmen Plan B und CS-events bieten von Samstag bis Sonntag im fränkischen Alzenau – erstmals mit VIKING als Hauptsponsor- zwei unterschiedliche Streckenlängen an. So kann auch ein Trail-Schnupperer ein Stück auf der gleichen Strecke laufen, die auch von den Trail-Enthusiasten gelaufen wird.

Aus Spaß an der Freude, an der Natur und um dem geliebten Sport einen neuen Reiz zu verleihen, organisierte Plan B mit Liebe und Leidenschaft bereits vor über zehn Jahren die ersten Mehrtagesveranstaltungen. Plan B ist prädestiniert für sportlich Ambitionierte mit einer ausgeprägten Leidensfähigkeit und die Veranstaltungen genießen in Sportlerkreisen Kultstatus. Das engagierte Team feilt ständig daran, die Veranstaltungen immer noch ein wenig mehr zu verbessern. Dabei gibt es nichts mehr zu verbessern! Vielleicht aber an der Strecke? Immer wieder wird ausprobiert. Das nennt man „aus Liebe zum Detail“. Frühzeitig erkannten sie den Bedarf von Stadtmenschen für ein wenig Abenteuer aber mit Komfort.


2. Tag: High Noon am Marktplatz


Svens Stimme lockt auch die letzten aus ihren Löchern hier am Herzen des Marktplatzes. In Alzenau ist an Mittagsruhe nicht zu denken. Keine Anzeichen von Mittagsmüdigkeit bei den meisten der motivierten Läufer. Gerne stellen sie zur Schau, dass sie  sportlich ambitioniert sind. Einige trampeln auf der Stelle, sind nervös. Andere dösen scheinbar tiefenentspannt auf dem Rand des Brunnens, der im Mittelpunkt des Marktplatzes steht. Die sechs Blüten am Brunnen symbolisieren Alzenau mit seinen fünf Ortsteilen.

Ein Typ mit kräftigen Waden und Oberschenkeln schaut konzentriert, ein dem Teenageralter gerade entwachsener im bunten Textil hält mit seiner am Rand stehenden Freundin Händchen. Sie himmelt ihren Helden an. Auf seiner getönten Sonnenbrille spiegelt sich die Sonne. Sven erzählt etwas von Bürgermeisterwetter. Dicht gedrängt stehen alle im Startbereich, die Einlasskontrolle ist beendet.

 
© trailrunning.de 20 Bilder

Die Gesamtführenden rasen gemeinsam aus der ersten Startreihe los, die Masse der Trail-Läufer strömt hinterher begleitet von zwölf Schlägen der barocken katholischen Stadtkirche. Dem verrückten Läufer-Volk, mit den klangvollen Teamnamen wie Frankenwaldinferno, Alpenbummler, Lebkuchen und Allerlei, folgten am Ende nur noch die offiziellen Schlussläufer Helmut, Michael und ich. Die Schaulustigen kommentieren und applaudieren. Der Held ist weg, endlich herrscht Mittagsruhe in Alzenau.

Das Hahnenkammrennen ist gestartet, die Ambitionierten sind schnell weit voraus, meine extrem ehrgeizige Tempoambition habe ich gestern Abend verworfen. Also laufe ich heute in aller Gemütlichkeit dem Hauptfeld über Wiesengelände genüsslich hinterher. Wintersportler werden bei dem Wort „Hahnenkamm“ gleich an das Skirennen in Österreich denken. Hier jedoch handelt es sich um einen Höhenzug in Mittelfranken. Er ist Ausläufer des Frankenjura, der das Nördlinger Ries vom Altmühltal trennt.

Über rotem Lehmboden führt die Strecke an der Ziegelei Zeller (Zeller Poroton) vorbei. Seit fast 200 Jahren befindet sich diese in Familienbesitz und seit über 150 Jahren werden aus dem Lehm hier die Ziegel gefertigt. Eine Informationstafel am Weg weist mich darauf hin, dass ich mich nun auf dem europäischen Kulturrundweg Alzenau 2 „Wald und Wallfahrt“ befinde.

Der breite Weg wird zur Wiese, wird schmaler und steiler. Schließlich sichte ich einen Einheimischen. Die oberste Pirschregel lautet "leise anschleichen". Mit seinem rosafarbenen 80er Jahre Triathlon-Trikot und seinen entspannten Schritten unterscheidet sich der Mittelfranke Stefan Schlett deutlich vom Dresscode anderer Trail-Läufer. Ins Gespräch vertieft, zieht er scheinbar mühelos auf einem besonders anspruchsvollen Steilstück an uns keuchenden Läufern vorbei. Besser kein Beispiel an Stefan nehmen. Lieber die Kraft einteilen: Heute liegt die längste (27,5 KM) und schwierigste (1.037 HM) Strecke des drei-Tage-Rennens vor uns.

Was der gemeine Asphalt-Jogger gern naserümpfend meidet, rühmt man beim VIKING KEEP ON RUNNIG als etwas Besonderes: Unwegsames Gelände auf teils jungfräulichen Pfaden durch eine Landschaft mit einem eigentümlichen Image. Über eine Fläche von über 2.258 Quadratkilometer breitet sich der Spessart aus und ich bin dieses Wochenende mittendrin.


Keine Chance für Orientierungslose


Es ist Zeit die Zivilisation zu verlassen. "Wald ohne Anfang und Ende", so wird der Spessart auch genannt. Helmut, der Streckenchef, suchte seit fast einem Jahr für uns Läufer hier nach besonders schönen Strecken. Auf dem Hahnenkamm ist er schon seit seiner Kindheit unterwegs, hier trieb und treibt er sich rum.

Rechtszeitig haben er und Plan B es geschafft, die Strecke für uns festzulegen  vorzubereiten. Das gut eingespielte und erfahrene Team markierte bereits in aller Früh die Trails mit Schildern, Trassierbändern, leuchtenden Fähnchen und Richtungspfeilen aus Kreidespray.  So gibt es auch kein Klagen von Naturschützern. Schließlich soll sich niemand verlaufen oder verletzen. Blaue Flecken und Kratzer sind hingegen fast nicht zu vermeiden und gehören irgendwie dazu. Kaum verlassen wir den Startort Alzenau schon beginnt der nicht ganz mühelose Aufstieg.

 

Informationen: Viking Keep on running
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