Jahr um Jahr Traumwetter beim Wolfgangseelauf, heuer schon wieder. Schnell steigende Teilnehmerzahlen, dabei findet der 27km-Klassiker 2014 bereits zum 43. Mal statt. Im vierten Jahr gibt es den anspruchsvollen Marathon dazu.
Am Vortag bin ich mit Evi in Bad Ischl, Kaiserwetter in der Kaiserstadt, überall atmet man noch k.u.k., ob Beisl, Hotel oder ehemaliger Hoflieferant. Morgen wird vor der Trinkhalle der Marathon gestartet werden, heute werden uralte Motorräder gestartet, keines jünger als 80 Jahre alt. Entsprechend knattert und riecht es. Viele der „Biker“ in authentischen Kostümen, manche sind in etwa gleich alt wie ihr Gefährt. Sie brausen ein paar Mal rund ums Kurzentrum damit. Hoffentlich hat sich der Geruch bis morgen früh verzogen.
Die Startunterlagen und gut gefüllte Goody-Bags holen wir uns nachmittags im Kongresszentrum von St. Wolfgang. LäuferInnen, die wie Evi 5,2km machen wollen oder die 10km, haben eine kurze Schiffsreise inklusive. Der Ansturm der Laufwilligen wird locker bewältigt. Läufer von auswärts können auch am Sonntag früh noch einchecken. Das vorweg bestellte Funktionsshirt kann man anprobieren und gegebenenfalls umtauschen. Das hat man auch nicht oft wo.
Für mich ist der Wolfgangseelauf fast ein Heimrennen, so treffe ich beim Spazieren durch St. Wolfgang viele alte Freunde und gute Bekannte, der Lauf hat einen guten Ruf. Bis weit ins Bayrische, denn M4Y-Freunde Andreas und Judith reisen ebenfalls an. Im See kann sogar gebadet werden, ein beheizter Pool-Bereich des „Weißen Rössl“ macht es möglich. Sonnenbaden ist für alle möglich, die Gastgärten sind bestens besucht. Der Herbst holt nach, was der Sommer nicht gebracht hatte.
Pasta-Party ab 18h. Vielfach-Teilnehmer werden geehrt, u.a. wird Susanne Schöberl vors Mikrophon gebeten. Morgen wird ihr 100. Marathon fällig. Damit ist sie die einzige Österreicherin, die eine 3-stellige Marathonanzahl gelaufen ist. Ihr Willi und sie wollen in absehbarer Zeit die Marathons aller EU-Hauptstädte gelaufen sein. Viele fehlen nicht mehr.
Ich bin aktuell Teilnehmer am Salzkammergut-Cup. Dazu musste man am 1. Juni den Mondsee-Halbmarathon gemacht haben und vor zwei Wochen den Kaiserlauf in Bad Ischl. Bei mindestens drei Marathons habe ich mir die Zeit verhaut, weil ich die Woche vorher Halbmarathons an meiner Leistungsgrenze gelaufen bin. Der heutige 27-km-Lauf ist für knapp 100 Leute das Cup-Finale.
An der Schiffsanlegestelle haben sich Sonntag früh die Kurzstreckler eingefunden, sie werden zu ihren Startorten geschippert. Für die 10km einmal quer über den See, für die 5,2km ans Ostufer. Die Marathonis wurden schon vorher mit dem Bus nach Bad Ischl gefahren. Im ganzen Ort unüberhörbar sucht der Startsprecher den Lenker eines schwarzen Fahrzeugs, der sein Auto an der Startaufstellung abgestellt hat. Leistungsstarke Lautsprecher haben sie hier!
Zwei Startzeiten gibt es für die klassischen 27km: 10h30 und 10h33. Noch bevor es halb 11 ist, laufen in einem Nebengässchen die schnellsten Marathonis in die 27km-Runde, 15,2km haben die ersten bereits unter einer Stunde geschafft - und da waren schon einige Höhenmeter enthalten.