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13.11.22 - Zagora Sahara Trail

Team Kelbel auf den Siegertreppchen

Autor: Joe Kelbel

Bei der Einreise in Marokko gibt’s ein großes Formular, man soll bestätigen, dass man kein Corona hat. Ich mache drei Kreuzchen.

Acht Leute sind wir diesmal, das passt in einen kleinen Transporter. Die Fahrt in die Sahara dauert doppelt so lang, wie der Flug: 9 Stunden.  Die Erneuerung der N9 über den Hohen Atlas wurde vor 2 Jahren eingestellt: Corona. Wieder mal krebsen wir durch die unzähligen Absperrungen.

Vor Ouarzazate begrüßt uns schon die Halogenerscheinung über dem Solarkraftwerk. Fünf sind es mittlerweile, für eine Anlage werden 19 T Diesel pro Tag verbraten, um die Salzmischung in den Modulen warm zu halten.

 

 
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In Zagora, dem vorläufigen Endpunkt unserer Reise, entsteht das nächste Kraftwerk. Seitdem wir damals beim Utmes die Palmen gepflanzt hatten, ist der Grundwasserspiegel um 90 Meter gesunken. 600 Laster, gefüllt mit Wassermelonen, queren pro Saison die 500 km lange Strecke über den Hohen Atlas. Unsere Utmes Palmen beim Camp Ahansal sind nicht mehr.

Lahcen Ahansal ist der Veranstalter des Zagora Sahara Trails über 52, 26 und 10 km. Nach 10 gewonnenen Austragungen das Marathon des Sables (MdS) bekommt er jährlich die Sicherheitsgarantie des Königs Mohamed VI.

Sein Bruder Mohamad hat 5mal den MdS gewonnen, er leitet heute irgendwo im Süden einen Lauf. Rachid Elmorabity, 8mal den MdS gewonnen, läuft gerade in Jordanien. Wir beziehen unsere Unterkunft, unsere Startnummern liegen schon bereit, keine für mich, ich kann nicht laufen.   

8:30 Uhr. Das französische Wort „depart“ kann Abfahrt, Abflug oder auch Start bedeuten. Ich hatte mich fälschlicherweise für Abfahrt entschieden, da der Start immer um 9 Uhr war.

 

 
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Mohamed bringt uns mit Hochgeschwindigkeit per Auto zum Start, die zahlreichen Polizisten springen zur Seite, Mohamed darf schnell sei. Ein Paar mit Berliner Kennzeichen am E Auto muss völlig verrückt sein, leider keine Zeit für ein längeres Gespräch. Zwei überdrehte Portugiesen gibt es noch, sonst kann ich nur Marokkaner erkennen. Lahcen wollte eigentlich, dass wir die Startgebühr ( 60, 25, 10 Euro) vor dem Start zahlen, aber dafür ist keine Zeit.

Vom schattenlosen Startplatz am Dráa Fluss, haben wir freien Blick den Jbel (Berg) Zagora. Zwar sind nur 200-300 hm zu überwinden, aber der Pfad ist steil. Zagora liegt in einer Höhe von ca. 700 Metern, da haben die zwei Damen aus der Schweiz, die auch für das Team Kelbel starten, klaren Vorteil. Es sind viele wichtige Leute versammelt, es dauert 15 Minuten, bis alle genug Fotos haben.

Folgende Strecken gibt es 52 km (neu 2 x 26), 26 Kilometer und 10, die 14 sind. Verpflegung: Wasser ( 1,5 Liter am Start, dann 0,25), Orangen, Datteln, Zucker. Bei den 52 km sollte man auch mal auf 20 Kilometern ohne alles auskommen, dies ist Afrika. Streckenplan, Website oder gar Track gibt es hier in der Sahara nicht. Jedoch sind genügend 4x4 Autos auf der Strecke, die Streckenmarkierung für Vollblinde geeignet. Zeitlimit: Sonnenuntergang, also ca. 19 Uhr. Es geht durch Dattelhaine, zwischen kühlenden Lehmmauern, entlang Wassergräben, durch Steinwüste. 

 

 
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Lahcen bringt mich zum 4x4 (kat-kat ausgesprochen) des Fernsehteams M2. Der Kameramann heißt Lahcen, der Assistent, der die Streckenführung genau kennt heißt: Lahcen. Der Name bedeutet „der Beste“.

Zunächst fahren wir die Strecke der 10 Kilometer-Läufer ab. Auffallend sind die minderjährigen Jungs, die mit wunderbarem Laufstil vorbeipreschen. Es sind Zöglinge von Lahcen Ahansal. Was aber in Marokko fehlt, ist ein Trainingscamp mit Schule für die Nachwuchsläufer, so wie in Iten in Kenia.

Wir wechseln auf die Strecke der 26 Kilometer-Läufer. Auffallend ist Aziz Yachou, der gewinnen wird. Im anschließenden Interview wird er von seinem MdS Traum erzählen. Sein Bruder Hamid ( heute Platz zwei bei den 52 km) war der Besenläufer beim Trans Atlas 2018, für ihn haben wir Laufschuhe mitgebracht, die sind aber verschwunden. Hinter Hamid wird Frank den dritten Platz bei den 52 km einnehmen, doch nach einer Woche auf Platz 4 abgerutscht sein.

Die 52 Kilometer sind nicht willkürlich gewählt: Hier in Zagora hängt das Hinweisschild: „52 Tage nach Timbuktu.“, zumindest die Replik, das Original hängt im Museum. Hier ging die Karawanenstraße Goldküste-Mittelmeer durch. 52 Tage bedeutet 2100 Kilometer, da ein Kamel  maximal 40 Kilometer am Tag laufen kann.

 

 
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14 km: Frauen

1er place: Amal Batou
2ème place: Hannah Francisca (suisse) Team Kelbel
3ème place: Ikram Bahnid (zagora)

14 km Männer

1er place: عبد الحق فَوْهام
2ème place: Hmimsa Oussama
3ème place: أمين البرقاوي

26 km Frauen

1er place: Silvia Brutschin (Allemagne) c’est la seule qui a terminé 26 km!
Ihre Schwester  war das mit dem E Auto.

Männer 26 km:

1er place: Aziz Yachou
2 place:  Saïd Araji
3eme place: Ali Chakor

52 km Frauen:

1er place: Régula Mellenberger (suisse) Team Kelbel
2eme place : Gundi Weckenmann (Allemagne) Team Kelbel
3ème place : Karla André ( Portugais)

52 km Homme

1ère place : Youssef Rmani
2ème place : Hamid Yachou
3ème place : Frank Hardt (Allemagne) Team Kelbel

Nach dem Lauf tauchen wir ein in die grandiose Wüstenwelt von Chegagga und Lac Iriki.

Ob ich wieder mal von der Laufstrecke berichten werde? Auf jeden Fall werde ich wieder eine kleine Gruppe zum Saghro Trail mitnehmen: 21. – 27. Feb 2023. 75 km in drei Etappen zwischen 25 und 42 km, 1500 hm.

Informationen gibt es hier

 

 

Informationen: Zagora Sahara Trail
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