Sonne im Ziel
Die Zielverpflegung auf der Grubigalm kann sich sehen lassen. Es gibt Isogetränke, den roten Bullen in der Dose und Bier. Ich trinke ein Bier aus Gewohnheit, obwohl es diesmal kein bleifreies aus dem Münchner Norden ist. Weiterhin gibt es Fruchtschnitten, Riegel, Nüsse, Körner, Rosinen und Trockenfrüchte. Es ist genug für alle da.
Im Ziel treffe ich Michael Barz wieder, mir von Oberstaufen bestens bekannt, und auch Helmut Reitmeir. Schade nur, dass ich nächste Woche nicht zum Karwendellauf fahren kann. Er überschneidet sich leider mit dem K 78 in Davos. Sonst hätte ich Helmut Reitmeir rasch wieder gesehen.
So werden wir uns wahrscheinlich erst wieder beim nächsten Zugspitz Extremberglauf 2010 treffen. Ich muss doch noch auf den Gipfel – laufen.
Bei der Talfahrt mit dem Sessellift können wir einen Teil der Originalstrecke hinauf zum Gatterl einsehen. Dies stärkt noch einmal die Motivation zur Wiederkehr. Der Veranstalter hat für den Rücktransport der Teilnehmer von der Talstation in Lermoos nach Ehrwald einen Shuttle-Verkehr eingerichtet. So kommen wir wieder bequem zurück und machen von dem Angebot zur kostenlosen Nutzung der Duschen des Ehrwalder Hallenbades Gebrauch
Fazit – Keine Spielwiese
Die Organisation des Laufes war ausgezeichnet. Die Region bietet sich für einen längeren Aufenthalt an. Man kann den Lauf schön mit einem Urlaub in der herrlichen Alpenlandschaft verbinden, egal ob auf deutscher oder österreichischer Seite.
Der Zugspitz Extremberglauf ist nichts für Anfänger. Der Lauf stellt hohe Anforderungen an die Teilnehmer. Anton Lautner hat es in seinem Bericht zum Zugspitz Extremberglauf 2008 vom 13.07.2008 auf m4y treffend formuliert: „Ein Berglauf ist keine Spielwiese für jedermann“. Ich füge hinzu: Insbesondere nicht der Zugspitz Extremberglauf!
Es bleibt zu hoffen, dass die schrecklichen Ereignisse von 2008 weiterhin Auswirkungen auf Ausrüstung und Trainingsstand der Läufer beim Berglauf haben. Letztlich ist, und da hat Zugspitz-Organisator Peter Krinninger völlig Recht, der Läufer selbst verantwortlich.
Noch etwas
Eines kann ich mir hier nicht verkneifen. Natürlich hat die Presse in den letzten Tagen intensiv über die Fortführung des Laufes berichtet. Wie schon bei der Berichterstattung zum Unglück von 2008 meldeten sich alle möglichen Experten oder solche, die sich dafür halten zu Wort. Die Diskussion sollte sich jedoch an Fakten halten.
Mir stießen bei der Zeitungslektüre am Morgen nach dem Lauf wieder einige dumme Kommentare sauer auf. Ich gestehe, ich bin ein großer Fan von Reinhold Messner als Bergsteiger. Was er auf diesem Gebiet geleistet hat ist einmalig.
Aber muss sich Reinhold Messner zum Berglauf äußern? Selbstverständlich gilt auch für ihn das grundgesetzlich verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung. Seine Meinung teile ich trotzdem nicht. Natürlich dürfen auch Läufer die Berge für ihre sportlichen Zwecke nutzen – genauso wie Bergsteiger. Solange beide Sportlergruppen ihren Sport in naturverträglicher Weise ausüben, haben beide das gleiche Recht zur Nutzung der Berge. Ich gehe selbst Bergwandern und Bergsteigen, sehe aber kein Monopol zur Nutzung der Berge nur für Kletterer und Wanderer.
Siegerliste
Männer
1. Dammenmüller Uli, Spraitbach 56.21,9
2. Barz Michael, Durach 57.27,1
3. Schedler Martin, Eppelborn 57.30,2
Frauen
1. Lorenz Madeleine, Annaberg-Buchholz 1:12.31,4
2. Schiffer Magdalena, A-Elbigenalp 1:13.47,2
3. Bernhard Isabella, Maxdorf 1:14.38,2