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11.07.10 - Zugspitz-Extremberglauf

On the Top, Premiere!

Am 11.07.2010 stand zum 10. Mal der Zugspitz Extremberglauf von Ehrwald (Österreich) auf Deutschlands höchsten Gipfel, die Zugspitze auf 2.962 Meter, an. Die Zugspitze als Teil des Wettersteingebirges liegt südlich von Garmisch-Partenkirchen. Zwischen dem West- und dem Ostgipfel  verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. 

Die Zugspitze ist einer der Parade-Aussichtsberge der Alpen. Das liegt daran, dass es in der näheren Umgebung keine ähnlich hohen Gipfel gibt und der Blick auf die Gipfel von 4 Ländern bei gutem Wetter möglich ist. An den Flanken der Zugspitze befinden sich 3 Gletscher, darunter die beiden größten Deutschlands, der nördliche Schneeferner und der Höllentalferner. Die vorherrschende Gesteinsart der Zugspitze bzw. des Wettersteinmassivs ist kompakter Kalkstein, auch als Wettersteinkalk bezeichnet.

Erstmalig wurde die Zugspitze am 27.08.1820 von Leutnant Naus bestiegen. Das bekannte Münchner Haus wurde bereits 1897 als Schutzhütte von der Sektion München des Deutschen Alpenvereins errichtet. Heutzutage ist die Zugspitze High-Tech Standort. 3 Seilbahnen (Tiroler Zugspitzbahn, Eibsee-Seilbahn, Bayerische Gletscherbahn) teilen sich u.a. mit den Einrichtungen Deutscher Wetterdienst, Max-Planck-Institut, Fraunhofer Institut, Antennen und Sender verschiedenster Anstalten den außergewöhnlichen Standort.

Der Lauf selbst hat in 2008 fast sein Ende gefunden, die tragische Geschichte ist bekannt. 2010 war auf Läuferseite davon nichts zu spüren, auch für den Veranstalter war dieser Tag trotz Anspannung ein Tag der Freude. Letztes Jahr musste der Lauf aufgrund der Wetterbedingungen auf die Ausweichstrecke nach „unten“ verlegt werden.

Nun zu den „harten Fakten des Laufs“. Es gibt zwei Disziplinen: Den Extreme Berglauf über 17,94 km mit einer Höhendifferenz von 2.235 brutto zur Bergstation der Tiroler Zugsitzbahn auf 2.929, sowie den Nordic Extreme Running/Walking über 16,61 km mit 1.836 Höhenmeter zum Sonnalpin/Sonnenkarlift Bergstation auf 2.576 m Höhe. Startzeit für die Läufer ist  9.15 Uhr, die Nordic Runner gehen ca. 20 Minuten später auf die Strecke. Zeitlimits gibt es aus Sicherheitsgründen ebenfalls, das bekannte Gatterl, das die Landesgrenze zwischen Österreich und Deutschland bildet, muss bis spätestens 12.15 Uhr erreicht sein. Läufer, die das Sonnalpin nicht bis 13.45 Uhr erreicht haben, werden nicht mehr für die restliche Strecke zum Gipfel zugelassen, sowie nach 15.00 Uhr ankommende Läufer bzw. Runner werden nicht mehr am Gipfel bzw. am Sonnalpin gewertet.

Wie kam ich als ausgewiesener Flachlandläufer zu der Idee daran teilzunehmen? Erstens liebe ich alles, was mit ein kleinwenig „Extreme“ zu tun hat und zweitens hat es mir letztes Jahr beim Jungfrau-Marathon so gut gefallen, dass ich unbedingt wieder einen Berglauf machen wollte.  Jetzt komme ich allerdings gleich zur entscheiden Einschränkung, was mich betrifft!!! Die Topläufer laufen die Zugspitze hoch, bei mir ist es eher als ein schnelles Bergwandern zu bezeichnen. Aufgrund der diesjährigen Knie-OP stand auch nur ein Ziel im Vordergrund: Gesund Ankommen innerhalb der Zeitlimits sowie schöne Fotos nebenbei zu machen.

Meine Anreise war einen Tag früher gewählt, ich suchte mir ein Gästehaus in Ehrwald mit angeschlossenem Restaurant, damit ich ausgeschlafen zum Start kam und nicht als Frühaufsteher anfahren musste. Die Startunterlagen gab es am Samstag von 16.00 bis 20.00 Uhr sowie morgens am Sonntag von 7.00 bis 9.00 Uhr. Dies war völlig unspektakulär, da es total ruhig bei der Anmeldung im Kulturzentrum war und die Läufer nur vereinzelt ankamen. Als Empfehlung für die Kleiderwahl war Sonnenschutz sowie eine leichte Wind-/Regenjacke ausgegeben worden, sowie genügend Trinkvorrat in Form einer Flasche oder  als Trinkrucksack. Das hatte ich alles und so konnte ich mich am Samstagabend im Restaurant dem Deutschland-Spiel um Platz 3 widmen, da im Ort selbst nicht viel los war.

 
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Am Sonntag ging ich um 8.45 zum Start, der nur unweit meiner Unterkunft lag, um den Kleiderrucksack für das Ziel bis um 9.05 Uhr abzugeben. Ich unterhielt mich ein klein wenig, aber dann war die Zeit zum Start schon um. Was mich eigentlich genau erwartete, wusste ich außer dem in Internet vorhandenen Streckenplan nicht, aber das ist für mich manchmal besser. Aber ein von mir sonst so geliebtes Motto ist bei Bergläufen nicht umsetzbar, ich gehe hier nie zu schnell an, da ich schon beim ersten richtigen Anstieg meine Grenzen sofort aufgezeigt bekomme.

Nach einer kleinen Ansprache wurde der Countdown runter gezählt und los ging es. Ich machte nach dem Start gleich mal ein Foto und rums war ich schon fast der „Letzte“. Es ging vom Ehrwalder Martinsplatz auf 1.020 m auf asphaltierter Straße zum ersten Zwischenziel, der Ehrwalder Alm auf 1.502 m. Das wollte ich eigentlich schon laufen, aber wie man an den Bildern sieht, habe ich mich nach den ersten 2 - 3 km der Geherfraktion angeschlossen, um für später Kräfte zu sparen.

Die Strecke verlief aber dafür schön im Waldbereich und ich genoss es, die ersten Fotos zu machen. Dann war allerdings die erste Dreiviertelstunde auch schon vorbei .  Jetzt ging es auf Schotterwegen durch Almwiesen hindurch zum nächsten Zwischenstep, der Hochfeldernalm auf 1.732 Meter. Die Sonne brannte schon erbarmungslos auf uns nieder. Kleinere Teilstücke konnte man laufen, aber ich hielt es wie vorher, lieber schneller Gehschritt.

 
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