Tipps für Einsteigern und Fortgeschrittene: Was macht einen guten Trailrunning-Schuh aus und worauf muss man beim Kauf achten.
Trailrunning liegt voll im Trend, das Laufen auf Trampelpfaden und bergiges Gelände ist in der Laufszene so angesagt wie zuvor. Immer mehr Läufer verlagern daher ihre Strecken vom Asphalt der Stadt in die freie Natur. Um diese Freiheit dann auch richtig genießen zu können, wird natürlich das richtige Equipment benötigt. Wir zeigen Einsteigern und Fortgeschrittenen, was einen guten Trailrunning-Schuh ausmacht und worauf sie beim Kauf achten sollten.
Trailrunning ist nur eine kleine Insel im großen Laufsport-Ozean, die allerdings die Herzen von immer mehr Läufern auf der ganzen Welt erobert. Nicht umsonst wurde Trailrunning vom Leichtathletik-Weltverband World Athletics 2015 als offizielle Disziplin anerkannt.
Traillauf steht für Natur pur und bietet damit eine attraktive Fluchtmöglichkeit aus der Hektik des Alltags. Jeder kann diesen Sport ausüben und vom ersten Schritt an zahlreiche gesundheitliche Vorteile daraus ziehen. Die meisten Menschen fangen aber vermutlich einfach mit Trailrunning an, weil das Laufen im Gelände richtig viel Spaß macht.
Trailrunning stellt hohe Anforderungen an Muskeln, Gelenke und Fußsohlen der Läufer. Es kommt zum Beispiel häufig vor, dass man beim Laufen auf scharfe Gegenstände stößt oder Schmutz aufgewirbelt wird. Trail-Laufschuhe sind daher so konzipiert, dass sie vor Steinen und Geröll schützen. Einige Trailrunning-Schuhe haben in der Zwischensohle sogar Steinplatten eingebaut.
Trailrunning-Schuhe bieten mehr Traktion und Stabilität als herkömmliche Laufschuhe. Sie weisen damit genau die Features auf, die beim Laufen in unwegsamem Gelände und auf Naturpfaden benötigt werden. Obwohl sie für Läufe im Gelände konzipiert sind, können Trailrunning-Schuhe in der Regel auch beim Laufen auf der Straße getragen werden
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Trailrunning-Schuhe sind in der Regel im Bereich der gesamten Zwischensohle steifer als Laufschuhe für die Straße. Sie bieten somit mehr Halt auf rauen Wegen und unebenen Oberflächen. Einige Trailrunning-Schuhe verfügen über Steinplatten zwischen der Zwischensohle und der Außensohle, die vor scharfen Gegenständen wie Ästen oder Steinen schützen, ohne das Gefühl für den Trail zu sehr zu beeinträchtigen.
Trailrunning-Schuhe sollten über eine Außensohle aus einem haltbaren, rigiden Gummimaterial verfügen. Zudem haben sie große Stollen für zusätzliche Traktion auf Schmutz, Schlamm und Schnee. Je nach Einsatzort ist auch die Steinplatte in der Zwischensohle wichtig, da so Stöße an der Unterseite des Fußes abgefedert und das Eindringen von spitzen Objekten verhindert werden kann.
Wenn keine Steinplatte vorhanden ist, sollten die Schuhe genügend Schaumstoff in der Zwischensohle aufweisen. Dieser schützt Gelenke und Fußsohlen und sorgt auch bei wiederholten Stößen für eine ausreichende Dämpfung.
Experten empfehlen, auch Trail-Schuhe eine halbe Schuhgröße größer als normalerweise zu kaufen, da die Füße beim Laufen anschwellen. Es ist daher besonders wichtig, dass der Zehenraum genügend Platz bietet. Wenn die Zehen im vorderen Teil des Laufschuhs eingeklemmt sind, können Blasen oder Blutergüsse an den Nägeln entstehen.
Steife Trailrunning-Schuhe mit tiefen Stollen (5 mm und mehr) eignen sich am besten für technische Trails mit schlechtem Untergrund. Diese Schuhe spielen ihre Stärken besonders im sehr unwegsamen Gelände aus und können auch für Tageswanderungen verwendet werden. Für Straßenläufe sind sie aber nicht sonderlich geeignet und können sich sogar unbequem anfühlen.
Hybrid-Schuhe haben kürzere Stollen (2 mm bis 4 mm) und ein weicheres Straßengefühl als die steiferen Pendants. Sie eignen sich gut für Trails und lokale Waldwege, die einen weniger anspruchsvollen Untergrund aufweisen.
Beim Trailrunning kann man sich sehr schnell nasse Füße einhandeln. Das kann beim Überqueren von Bächen passieren, beim Laufen im Tiefschnee oder einfach dadurch, dass Morgentau auf einer Wiese liegt. Hersteller von Trailrunning-Schuhen haben daher große Anstrengungen unternommen, um atmungsaktive Materialien zu entwickeln, die Wasser schnell ableiten.
Kein Schuh hält ewig. Nach den Belastungen durch Dutzende Laufkilometer wird sich die Mittelsohle von Trail-Schuhen irgendwann verdichten und der Schuh steifer werden. Ihre Füße und Beine kompensieren diese Veränderung, aber mit der Zeit kann dies zu Schmerzen oder Verletzungen führen. Trailrunning-Schuhe nutzen sich auch an den Stollen ab und verlieren schließlich den Halt, für den sie ursprünglich erworben wurden.
Die Lebensdauer von Trailrunning-Schuhen hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu zählen die Art des bevorzugten Geländes, Ihr Gewicht und Ihr Laufstil. Bei Schuhen, die für weichen Untergrund ausgelegt sind, wird in der Regel ein weicheres Gummi für die Außensohlen verwendet. Diese bieten zwar einen hervorragenden Grip, nutzen sich aber auch viel schneller ab als die Sohlen von Schuhen, die für lange Strecken auf hartem Untergrund ausgelegt sind. Abhängig von diesen Faktoren können Sie davon ausgehen, dass ein Trailrunning-Schuh zwischen 450 und 800 Kilometer hält.
Es gibt spezielle Barfußschuhe, die sehr gut für Trailrunning geeignet sind. Die größere Spreizung der Zehen trägt zu einem natürlichen Schritt bei, der weit weniger Verletzungen durch repetitive Bewegungen verursacht. Zudem sind Barfußschuhe leichter als herkömmliche Schuhe. Das bedeutet, dass Läufer damit während eines Laufs weniger Energie verbrauchen.
Die Schuhindustrie hat im Laufe der Zeit neben Laufschulen eine große Palette an weiteren Sportschuhen entwickelt. Tennisschuhe, Gewichtheberschuhe, Tanzschuhe, Boxschuhe – für so ziemlich jede Sportart gibt es Modelle, die speziell auf die Bedürfnisse dieser Disziplin ausgerichtet sind.
Tiefstollige Trailrunning-Schuhe und moderne Fußballschuhe ohne Schnürsenkel haben auf den ersten Blick einige Gemeinsamkeiten. Beide Schuhtypen haben Stollen und stabilisierende Zonen, die zusätzlichen Halt geben. Zudem sollten sie jeweils eher wie eine Socke am Fuß getragen werden.
Während Trailrunning-Schuhe sich aber mehr auf den Schutz des Sportlers konzentrieren, sollen die Hightech-Materialien der Fußball-Stiefel den Kontakt mit dem Ball optimieren und Wasserdichtigkeit garantieren. Bei Trail-Schuhen wird versucht, ein Gleichgewicht zwischen Atmungsaktivität und Strapazierfähigkeit herzustellen. Dafür müssen Materialien zum Einsatz kommen, die vor Abrieb schützen und lange Zeit halten.
Die Auswahl an Trailrunning-Schuhen ist größer, als man vielleicht zunächst denken mag. Es gibt also viele Optionen, was die Wahl des richtigen Schuhs zu einer echten Herausforderung machen kann. Sie sollten sich daher genau überlegen, welcher Lauftyp Sie sind und auf welchem Gelände der Schuh zum Einsatz kommen soll. Wenn das richtige Modell erst einmal gefunden ist, wird es Sie im Gelände bestmöglich unterstützen.