Wie schnell sich das Leben doch ändern kann. Vor 14 Tagen sind meine Frau und ich auf Gran Canaria gelandet, haben eine tolle Woche gehabt, wurden dann auf der Hotelanlage eingesperrt und am Dienstag ausgeflogen. Soeben habe ich die Kanzlerin gehört, wie sie die aktuellen Maßnahmen gegen das Virus verkündet hat. Nichts ist mehr auch nur annähernd so, wie es vor 14 Tagen war.
Ich hoffe, dass sich jetzt alle Menschen an die Regeln halten und nicht denen in den Rücken fallen, die sich für uns krummlegen und ihre Gesundheit riskieren. Gemeint sind unter anderem Pflegekräfte und Polizistinnen und Polizisten. Ich hoffe auch, dass deren Bezahlung künftig der Leistung und Relevanz angepasst wird.
Wenn ich daran denke, wie oft ich auf LKW-Fahrer geschimpft habe, weil sie mich auf der Überholspur ausgebremst haben, oder gegenüber dem Personal in Supermärkten unfreundlich war, weil ich nicht die gewünschte Information bekommen habe oder es mir an der Kasse zu lange gedauert hat, schäme ich mich fast. Ich hoffe, ich vergesse nicht, was diese Menschen jetzt in der Krise für uns leisten.
Ich weiß nicht, wie viele Laufveranstaltungen es in diesem Jahr geben wird. Bestimmt werden die meisten ausfallen. Auch wenn ein Läufchen in Wald und Park noch möglich ist, die Laufevents und Treffen mit Freunden wird man schmerzlich vermissen. Ich hatte seinerzeit ja schon nach einer Woche Wettkampfpause Entzugserscheinungen.
Es kann gut sein, dass der Laufkalender nach der Krise etwas ausgedünnt sein wird, weil es die eine oder andere Veranstaltung nicht mehr gibt. So mancher wird sich dann fragen, ob es richtig war, die Rückzahlung von 50, 60 oder 70 Euro Startgeld zu verlangen, statt als Dank für viele unvergessliche Momente darauf zu verzichten.
Auf keinen Fall will ich sagen, dass die Krise auch etwas Gutes hat. Hat sie nicht. Sie ist Scheiße. Aber auf andere Gedanken bringt sie mich.
Passt auf Euch auf und bleibt gesund.
Klaus Duwe