Strahlender Sonnenschein und eine klare Mondnacht bildeten den perfekten Rahmen für den 12. Chiemgauer Bergultra am vergangenen Wochenende. Am Freitagnachmittag starteten 43 Läufer auf die 100 Meilen Strecke, wo sie an drei Verpflegungsstationen von freiwilligen Helfern, darunter u. a. auch dem Vorjahressieger, bestens betreut wurden.
Von Anfang an führte Armin Bernard vor dem Favoriten Tobias Krumm, der wie viele andere Läufer mit Magenproblemen ob der schwülen Witterung zu kämpfen hatte. Nach 87 km durch die Nacht, unter anderem über Zinnkopf, Teisenberg, Kohler- und Kaitl Alm, trafen die ersten 100 Meilen Läufer im Morgengrauen wieder im Ruhpoldinger Waldstadion ein um sich, nach kurzer Stärkung, auf die verbleibenden 74 km zu machen.
Fast zeitgleich, um 5 Uhr morgens starteten gerade 97 weitere Läufer, um die 100 km Strecke in Angriff zu nehmen. Sie liefen zunächst eine 26 km Runde um den Rauschberg und machten sich dann auf die Verfolgung der 100 Meilen Läufer. Mit großem Vorsprung erreichte Alois Hundseder als erster die Zwischenzeit im Stadion, gefolgt von einer etwa zehnköpfigen Verfolgergruppe, unter anderem mit Isaac Burleigh, Rick Grunwald und Toni Schneider.
Über Unternberg, Hörndlwand und die Jochbergalm baute Armin Bernard langsam aber stetig seinen Vorsprung aus, während jener von Alois Hundseder auf der 100 km Strecke dahinschmolz und er schließlich nach der Verpflegungsstation Kohlstatt von den späteren Siegern Burleigh und Grunwald überholt wurde. Die Einheimischen Toni Schneider, Josef Unterreiner und Markus Mair liefen den größten Teil der zweiten Runde gemeinsam in guter Verfolgerposition hinter dieser Spitze.
Bei den Frauen führte Eva Sperger souverän das Feld an. Platz um Platz überholte sie auch die vor ihr liegenden Männer und arbeitete sich im Gesamtklassement vor bis auf Platz 6. Als beste einheimische Starterin erreichte Miriam Stecher bei ihrem ersten Ultralauf den 3. Platz. Bei den Männern konnten sich Toni Schneider, Josef Unterreiner und Markus Mair unter den Top Ten platzieren.
Während das 100 km Rennen insgesamt langsamer als in den Vorjahren war, blieb der 100 Meilen Sieger unter der magischen 24 Stunden Marke und erzielte damit eine Top-Zeit. So hat, erstmalig in der Geschichte des Chiemgauer 100, ein 100 Meilen Läufer vor dem 100 km Sieger das Ziel erreicht! Die Finisherquote bei den 100 Meilern war dieses Jahr erfreulich hoch, allerdings erreichte leider keine Frau das Ziel innerhalb des Zeitlimits von 33h.
Uli von Großmann (Eisenärzt) finishte bei seiner 12. Teilnahme das zwölfte Mal, wie meistens auf der kompletten 100 Meilen Strecke, als Fünfter in der guten Zeit von 29:41:26.
Die Teilnehmer lobten die interessante Laufstrecke, die ein ausgewogenes Verhältnis von schmalen Pfaden, steilen technischen Passagen, leicht zu laufenden Forststraßen und schönen Ausblicken bietet, auch wenn der Abstieg von der Hörndlwand viele Läufer an ihre Grenzen brachte. Unisono wurden die Verpflegungsstationen mit ihrem reichhaltigen Angebot und der kompetenten individuellen Betreuung durch das dortige Hilfspersonal als einzigartig bezeichnet. Man kann sagen dass das Konzept des Veranstalters, „klein aber fein, ein Lauf von Läufern für Läufer“ voll aufgegangen ist und ihn von den großen Kommerzveranstaltungen andernortes positiv abhebt.
Auch die Tourismusgemeinden freuen sich über die vielen Läufer, die jedes Jahr zu Traiiningszwecken wiederkommen oder die Urlaubsregion über die Teilnahme am Lauf kennen lernen und mit ihren Familien zum Urlaub wieder zurück nach Ruhpolding und Umgebung kommen.
Ergebnisse:
Frauen 100 km: 1. Eva Sperger 14:07:00, 2. Erika Chaari 15:16:04, 3. Miriam J Stecher 16:03:00.
Männer 100 km: 1. W. Isaac W. Burleigh 12:57:51, 1. Rick Grunwald 12:57:51, 3. Jörg Weglöhner 13:04:38
Männer 100 Meilen: 1. Armin Bernard 23:29:32, 2. Tobias Krumm 26.41, 3. Jan Adamec 27:37:05
Alle Ergebnisse sind unter www.chiemgauer100.de im Internet zu finden.