Pitz Alpine Galcier Trail nennt sich die neue Herausforderung für Trailrunner und solche, die es werden wollen. Am 25. Juli fand die Veranstaltung erstmals unter der Regie der Innsbrucker Laufwerkstatt und dem Tourismusverband Pitztal in Mandarfen statt.
Auf Trailrunning.de und Marathon4you.de gibt es dazu ausführliche Beiträge mit vielen Bildern:
Klaus Duwe: Der „kleine“ Unterschied
Anton Lautner: Kurz und schmerzhaft
Wir sprachen im Anschluss an die Veranstaltung mit Alexander Pittl, dem Chef der Laufwerkstatt, Innsbruck.
Trailrunning.de: Alexander, Du bist Chef der Laufwerkstatt, die mit der Organisation des Pitz Alpine beauftragt ist. Wer und was ist die Laufwerkstatt?
Alexander Pittl: Die Laufwerkstatt ist eine Eventagentur, die sich auf die Organisation von (Trail-) Laufveranstaltungen spezialisiert hat. Neben den eigenen Veranstaltungen Tiroler Frauenlauf und dem Innsbruck Alpine Ende April, haben wir den Pitz Alpine heuer erstmalig in Kooperation mit dem TVB Pitztal organisiert. Hier kommt uns die langjährigen Erfahrungen aus 5 Jahren Tiroler Frauenlauf, 10 Jahre Beteiligung am Tiroler Firmenlauf, und 13 Jahren Abenteuerlauf, den wir dieses Jahr zum Innsbruck Alpine Trailrun Festival ausgebaut haben, zugute. Außerdem bieten wir Trailrunning Camps in der Schweiz , sowie Wellnesslaufseminare vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen in Top Hotels an. Bei den Seminaren steht das genussvolle gemeinsame langsame Laufen im Vordergrund – eine tolle Erfahrung für alle.
Trailrunning.de: Wie ist Dein Resüme der ersten Austragung des Pitz Alpine unter der Regie der Laufwerkstatt bezüglich der Teilnehmerzahlen und des Ablaufs?
Alexander Pittl: Für das erste Jahr sind wir sowohl mit der Teilnehmerzahl als auch mit dem Ablauf sehr zufrieden. Wir haben ein schweres Erbe angetreten und denken, dass wir nicht nur organisatorisch überzeugen konnten. Super war die Zusammenarbeit mit dem Team des TVB Pitztal (Veranstalter), die die Strecken konzipiert und die Labestellen besetzt haben. Gemeinsam mit der Bergrettung Jerzens und Innerpitztal und unseren Streckenposten konnten wir eine optimale Streckensicherung gewährleisten und mit unserem Checkpointmanager (ein eigens von uns entwickeltes Programm/App zur Läuferüberwachung für Trailveranstaltungen) zu jederzeit sagen, wo welcher Läufer ist bzw. ob er für einen Teilabschnitt ungewöhnlich lange braucht. Das war gelebte Partnerschaft! Natürlich gibt es auch Optimierungspotential, welches wir nächstes Jahr einbauen werden.
Trailrunning.de: Trailrunning auf höchstem Niveau, lautet der Leitspruch des Pitz Alpine. Was soll damit zum Ausdruck gebracht werden?
Alexander Pittl: Zum einen schließt es an das Motto des Pitztals „Das Dach Tirols“ an und zum anderen gibt es auch den Charakter der längsten Strecken, des P100, des P85 und dem P42 wieder. Der höchste Punkt der Läufe am Mittagskogel liegt schließlich auf einem Niveau von 3.070m über NN und quert den wunderschönen Gletscher. Diese Läufe sind schon sehr anspruchsvoll. Nicht nur technisch und körperlich, auch mental müssen die Läufer top fit sein.
Trailrunning.de: Von Läuferseite wurden vielfach die Cut-off-Zeiten als zu knapp bemessen kritisiert. Tatsächlich erreichten z. B. bei der 42 km Strecke die schnellsten Läufer nicht wie geplant nach 5 ½ Stunden das Ziel, sondern „erst“ nach fast 7 Stunden. Auch unser bergerfahrene Läufer, der einen Flachmarathon leicht in 3:30 Stunden läuft, ist am Zeitlimit gescheitert und wurde nach 15 km aus dem Rennen genommen. Ist der Pitz Alpine als ein derart selektives Rennen gedacht?
Alexander Pittl: Nein, definitiv nicht. Bei den beiden längsten Distanzen, 100 und 85 km, werden wir auch weiterhin die Cut-off-Zeiten relativ strikt handhaben. Da geht es auch um den Schutz der Läufer. Beim P26 und P15 ist es super gelaufen. Hier laden wir alle ein, das wahrscheinlich schönste Trailrunning zu erleben. Beim P42 werden wir die Cut Off Zeiten nachbessern.
Trailrunning.de: An den Cut-off-Zeiten lässt sich leicht was ändern, an der Streckenführung auch? Sind auch hier Änderungen angedacht?
Alexander Pittl: Hier besteht sicher das größte Optimierungspotential. Gerade beim P42 wollen wir eine große Bandbreite von Läufern ansprechen. Das werden wir 2016 verändern, zumindest bei den Cut-off-Zeiten. Außerdem überlegen wir auch Streckenvereinfachungen. Im Moment ist es aber zu kurz nach dem Event, um alle Verbesserungen schon fixieren zu können. Außerdem möchten wir in diesen Prozess auch die Läufer einbinden und sie in einigen Wochen mittels einer Umfrage um ihre Meinung bitten. Die Auswertung werden wir dann auch in die Planungen für den PAGT16 einfließen lassen.
Trailrunning.de: Ein großer Nachteil, insbesondere für neue Veranstaltungen wie den Pitz Alpine, scheint mir die Termindichte Ende Juli zu sein. Eiger Ultratrail, der Klassiker Swissalpine, Zugspitz Challenge, Großglockner Utratrail, Südtirol Ultra Skyrace buhlen um die Gunst der Läuferinnen und Läufer. Bleibt es bei dem Termin, oder gibt es Alternativen?
Alexander Pittl: Hier diskutieren wir gerade. Derzeit schaut es so aus, dass der Lauf am 6. August stattfinden wird. Wir müssen natürlich auch auf die Wettersituation in der hochalpinen Pitztaler Bergwelt Rücksicht nehmen. Schnell kann es auch schneien, deshalb können wir leider nicht allzu weit nach hinten gehen. Es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen - aber sobald es Neuigkeiten gibt werden wir Euch informieren.
Trailrunning.de: Wir sind gespannt und sehen uns im nächsten Jahr. Vielen Dank für das Gespräch.