119 Kilometer, 7850 Höhenmeter – allein diese Werte drücken schon aus, dass das Südtirol Ultrarace auf der Originalstrecke alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Technisch äußerst anspruchsvolle Passagen, für deren Bewältigung Trittsicherheit und Schwindelfreiheit benötigt werden, verleihen dem Extremberglauf entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen vom 25. bis zum 27. August 2023 zusätzlich Würze.
38 Stunden haben die Extremsportlerinnen und -sportler am letzten Augustwochenende Zeit, um das Südtirol Ultrarace 119K mit seinen fast 8000 Höhenmetern zu bewältigen. Dabei wartet schon gleich nach dem Startschuss am Freitag, 25. August um 17 Uhr das erste Kriterium auf die Teilnehmer. Auf einer Länge von 22,5 Kilometern geht es auf dem ersten Streckenteil vom Bozner Talkessel (265 Meter über dem Meer) ziemlich genau 2000 Höhenmeter hoch auf das Rittner Horn – und das alles bei brütender Hitze, wie sie Ende August in der Hauptstadt der nördlichsten Provinz Italiens noch vorherrschen kann.
Einmal auf dem Rittner Aussichtsberg angekommen, von dem man einen herrlichen Blick hat auf die umliegende Bergwelt wie Dolomiten, Brentagruppe oder die Stubaier, Ötztaler und Zillertaler Alpen, führt die Strecke von in ständigem Auf und Ab zunächst hinauf zur Sarner Scharte (2460 Meter Meereshöhe), dann wieder herunter zur Stöfflhütte (2057), hinauf zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz (2311), weiter auf die Fortschell Scharte (2299) bis zum Tellerjoch (2520) und der Flaggerscharten-Hütte (2481), ehe nach 63 Kilometern – und somit etwas mehr als der Hälfte der Strecke – das Penser Joch (2211) erreicht wird.
Die „zweite Halbzeit“ beginnt mit dem Aufstieg zum Gerölljoch (2555), ehe die Bergläuferinnen und -läufer fast 1000 Höhenmeter absteigen, um über die Ebenbergalm den Aufstieg auf die Alpler Nieder (2624) in Angriff zu nehmen. In der Folge gilt es noch einmal alle Kraftreserven zu mobilisieren, um wenig später eine weitere Schlüsselstelle – den Hirzer (2698) – erfolgreich zu meistern. Zwar sind es vom Gipfel immer noch fast 30 Kilometer bis zum Ziel in Sarnthein – doch das Schlimmste ist für die extremen Trail-Läuferinnen und -Läufer nun überstanden.
Die letzten Passagen auf dem insgesamt 119 Kilometer langen Abenteuer sind der Kratzberger See (2120), der Kesselberg (2300), die Meraner Hütte (1960), die Möltner Kaser (1768), die Stoanernen Mandln (2000) und das Putzer Kreuz (1630), welches beim finalen Abstieg in den Sarner Hauptort (970) passiert wird.
Ortskenntnis scheint beim Südtirol Ultrarace ein Vorteil zu sein. Bis dato gab es nur im Jahr 2019 ausländische Sieger. Bei den Männern gewann der Österreicher Gerald Fister – zeitgleich mit dem Ultner Josef Thaler – und bei den Frauen hatte die Ungarin Ildiko Wermescher die Nase vorne. Rekordsieger beim Südtirol Ultrarace ist Alexander Rabensteiner. Der Klausner konnte den Extremberglauf entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen ganze vier Mal gewinnen (2013, 2014, 2015, 2018). Auf zwei Erfolge kommt Daniel Jung aus Naturns (2016, 2017). Im vergangenen Jahr triumphierte der Grödner Georg Piazza beim Südtirol Ultrarace, das 2022 erstmals in Sarnthein endete.
Bei den Frauen trug sich die in Meran lebende Sarnerin Annemarie Gross drei Mal in die Siegerinnen-Liste ein (2013, 2014, 2015). Im Jahr 2016 schlug die Stunde von Irene Senfter aus Lana, danach waren Maria Kemenater (2017/Sarnthein), Anna Pedevilla (2018/Stern im Gadertal) und Regina Spieß (2022/Sarnthein) erfolgreich.
Anmeldungen für das Südtirol Ultrarace 2023 sind nach wie vor unter www.ultrarace.it möglich.